Werner, Jürgen und ich
waren von Randa ins kleine Bergdorf Gassenried hinauf gefahren.
Dort wurde das Auto am gebührenpflichtigen Parkplatz abgestellt.
Nun begann der Fußweg zur Bordierhütte.
Ein Pfad führte in Kehren durch einen schönen Wald. Im unteren
Teil wurde dieser von einem kleinen Kanal begleitet in dem
klares Wasser floss. Als wir langsam an die Baumgrenze kamen zog
ein herrlicher Bergbach von der Gletscherzunge zu uns herunter.
Alles wirkte im Sonnenschein wie in einer Postkarte. Vorne ein
gewaltiger Gletscher, über dem die ersten Gipfel herausspitzten,
hinten die Berge der Berner Alpen. Von dort lachten Blümlisalp,
Aletschhorn und Co. herüber. Nach einer weile war die westliche
Moräne am Gletscherfuß erreicht. Jetzt wurde es wieder steiler
und wir machten Höhe. Auch das Tagesziel war jetzt zum ersten
mal zu sehen, die Fahne der Bordierhütte. Diese lag stolz auf
einer gegenüberliegenden Felswand. Um dort hin zu gelangen
musste noch der Gletscher gequert werden. Das geht recht einfach
aber beeindruckend auf einer riesigen Stufe zwischen zwei
Abbrüchen hindurch. Rechts eine steile zerklüftete Eiswand und
links der Abgrund. Alle paar Meter war eine Markierungsstange
aufgestellt um auch im Nebel den Weg zu finden. So erreichten
wir guter Dinge die gegenüberliegende Ebene auf der die Hütte
stand.
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Auf dem Weg
von Gassenried zur Bordierhütte. |
Die
Bordierhütte auf 2886m. |
Viel war zu unserer Freude
nicht los in dieser tollen Unterkunft. Die Wirtsleute waren sehr
nett und gaben uns den Tipp die Balfrinüberschreitung zu machen
bis das Wetter stabiler werden würde. Am Abend bekam der Koch
eine 1 mit Stern für das perfekte Essen, dann stiegen wir in
unsere Schlaflager.
Um 5 Uhr war Frühstück angesagt. Es hingen nur ganz vereinzelt
Wolken am Himmel. Nachdem die Rucksäcke gepackt waren
marschierten wir los. Der Aufstieg zum Balfrin war nicht weit
von der Hütte entfernt und führte über schrofiges Gestein. Wie
ein monströser Schutthaufen wirkte dieser Anstieg von hier
unten. Je höher man kam, umso steiler wurde das Gelände. Oben am
Grat angekommen war sogar leichte Kletterei nötig. Nun war der
Gletscher des Berges erreicht der seinen Rücken hinaufzog.
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Jürgen und ich
am Aufstieg des Balfrin. |
Am Gletscher
zum Gipfel. |
Der Ausblick war
unglaublich. Keine Wolke und der komplette Nadelgrat von
Dürrenhorn bis Lenzspitze war zu sehen. Werner, Jürgen und ich
legten die Steigeisen an. Dann gingen wir über das steile Eis
dem Gipfel entgegen. Ein Steinmann wies auf den höchsten Punkt
dieses Berges.
Um uns ein Meer aus mächtigen Bergen. Es konnten gar nicht genug
Fotos gemacht werden von dieser Aussichtsstelle. Noch eine ganze
Weile wurde die morgige Tour begutachtet. Von keinem anderen
Platz wäre der Nadelgrat besser einzusehen gewesen.
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Der Nadelgrat
von Dürrenhorn rechts bis Ulrichshorn links. |
Beim Abstieg
im Gletscherbruch. |
Über den Südgrat stiegen
wir Richtung Ulrichshorn ab. Hier in der Scharte angelangt wurde
nach rechts in den Gletscher abgestiegen. Am Wandfuß des Balfrin
führte eine Spur durch einen gewaltigen Gletscherbruch zur
Bordierhütte zurück, die wir am Nachmittag wieder erreichten.
Alle waren von dieser Tour und ihren Ausblicken begeistert.
Wieder bekam der Küchenchef eine 1 mit Stern für das Abendessen.
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