Home

Über uns

Touren

News

Infos

Privat

Impressum  
                 
                 
 


Bishorn 4153m

 

 
Datum: 23.08.-24.08.2008
   
Mit dabei: Uli S. und Stephan W.
   
Lage: Das Bishorn liegt im Wallis nördlich vom Weisshorn.
   
Ausgangspunkt: Die Cabana de Tracuit 3256m
   
Erstbesteigung: Das Bishorn wurde am 18.08.1884 von G.S. Barnes und R. Chessyre Walker unterstützt durch die Führer Joseph Inboden und J. M. Chanton erstbestiegen.
   
Route: In 2 ½ Stunden über die Nordwestflanke von der Tracuithütte.
   
Schwierigkeiten: Aufstieg über Gletscher mit Spalten. G2
   
 
Beschreibung
 
 
 

Die erste offizielle 4000er Wilde Hunde Tour stand bevor. Uli und ich waren ins Schweizer Wallis zum Bergdorf Zinal gefahren. Auf unserer Liste stand das 4153m hohe Bishorn. Das Ziel für diesen Tag war allerdings erst mal die Cabane de Tracuit, eine Berghütte auf 3260m. Da uns bei der telefonischen Reservierung gesagt wurde „kein Platz sei mehr frei“, beschlossen wir dort in der Nähe zu Zelten. Also wurde vom Schlafsack bis zum Kocher alles auf die Rucksäcke gezurrt. Schwer bepackt machten wir uns auf den 1600m hohen anstieg über die Westhänge.

Uli mit Rucksack durch Zinal

Uli am letzten Aufschwung zur Hütte

Das Wetter war wechselhaft und die Sonne verschwand bald hinter dicken Wolken. Unser Weg führte uns durch die Nebelschleier bis wir nach einem kurzen Klettersteig vor der Hütte standen. Es war schon fast 6 Uhr Abends. Hinter einer Schuttmuräne lagen geschützt einige Biwakplätze.

Die Cabana de Tracuit auf 3256m

Unser Zeltplatz für die Nacht

Die Cabane de Tracuit war von hier nicht zu sehen und ein paar Meter weiter gab es eine Wassertränke. Der ideale Fleck für unser Zelt. Nachdem es aufgestellt war begann es zu graupeln. Ein kalter Wind blies auf die Außenfolie. Wir krochen in die warmen Schlafsäcke und Kochten unser Essen. Die ganze Nacht flatterte die Plane in den Böen. Der schnelle Höhenanstieg und die Geräuschkulisse ließen mich  nur schlecht schlafen.
Um 4 Uhr machten Uli und ich uns fertig. Der Wind hatte aufgehört und ein sternenklarer Himmel war zu sehen. Nun wurden die Rucksäcke mit dem nötigen Material gepackt. Dann machten wir uns auf. Zum Gletscher war es nicht weit. Hier standen schon einige andere Seilschaften die Steigeisen anlegten. Auch wir machten uns fertig und begannen mit den übrigen den Gletscheraufstieg. Aus Angst vor dem Höhenhammer wurde langsam und mit kleinen Schritten gegangen. Unsere Aklimatisation war noch zu schlecht um hier Gas geben zu können. Es wurde dämmrig und die Stirnlampen konnten in den Rucksack gelegt werden. Links und rechts waren die großen 4000er der Walliser Alpen zu sehen. Im Norden lag das Berner Oberland ebenfalls Wolkenfrei.

Sonnenaufgang beim Aufstieg zum Bishorn auf ca. 3600m

Einige andere Seilschaften auf dem Gletscher

Ein klarer herrlicher Tag begann. Wir kamen über 3900m und ich merkte wie die dünne Luft meine Kräfte raubte. Die Beine wurden schwerer, die Entfernungen kamen mir immer weiter vor. Uli schien es nicht besser zu gehen, auch er machte die gedrosselte Geschwindigkeit ohne Wiederrede mit. Kurz unter dem Gipfel im Sattel wurde noch eine Pause gemacht. Dann ging es das letzte Steilstück auf den höchsten Punkt des Bishorns hinauf.

Uli bei der Pause im Sattel

Auf dem Gipfel des Bishorns Blick zum Weisshorn

Die erste „Wilde Hunde“ 4000er Tour war geglückt! Auch Uli hatte seinen Höhenrekord nach oben korrigiert. Zum Glück hatte dieser Berg einen großen Schneegipfel, denn es war einiges los. Vor uns lag der imposanten Nordgrat des Weisshorns der hier beginnt. Wir machten einige Fotos, Motive gab es mehr als genug. Unsere Fahne wurde natürlich auch gehisst. Uli hatte die Kamera dabei und filmte alles. Doch das sollte noch nicht das Ende gewesen sein. Es zog uns nämlich noch auf den etwas kleineren Bruder des Bishorns, den Pointe Burnaby.

Die Wilde Hunde Fahne am Gipfel des Bishorns

Point Burnaby 4135m ein paar Meter weiter östlich

Diesen 4135m hohen Punkt erreichten wir einige Minuten später. Da er etwas niedriger ist war auch keine Menschenseele hier. Doch ein kurzer Blick in die steile Nordostwand des Bishorns entschädigte die Fleißaufgabe.
Von hier ging es wieder direkt zu unserem Zeltplatz hinunter. Nun bei Tageslicht waren doch einige große Spalten  im flachen Gletscher zu erkennen. Wir kamen bei unseren Sachen an, aber bevor wieder alles auf den Rucksack gezurrt werden sollte, ging es noch in die Berghütte. Dort wollten Uli und ich noch ein Gipfelbier trinken. Doch daraus wurde nichts, zu meinem entsetzen hatten sie nur noch alkoholfreies Radler. So tranken wir eben dieses furchtbar schmeckende Zeug und bauten danach das Zelt ab. Voll bepackt ging es wieder Richtung Zinal ins Tal hinab. Der Abstieg mit dem schweren Gepäck drückte ganz schön auf die Beine, so wurde auch hier ab und zu eine Pause eingelegt. Glücklich kamen wir am Auto an, wo es in der nächsten Kneipe ein richtiges Bier gab.
 

 
  Text

Text