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Lagginhorn 4010m

 

 
Datum: 25.08.-26.08.2008
   
Mit dabei: Uli S. und Stephan W.
   
Lage: Das Lagginhorn ist der mitlere Hauptgipfel der Weissmiesgruppe im Saastal.
   
Ausgangspunkt: Die Weissmieshütte 2726m
   
Erstbesteigung: Das Lagginhorn wurde am 26.08.1856 durch E. L. Ames, Franz-Josef Andermatten und Johann Josef Imseng erstbestiegen.
   
Route: In 1 ½ bis 2 Stunden vom Fletschjoch über den Nordgrat zum Gipfel. Abstieg in 2 bis 3 Stunden über den Westgrat.
   
Schwierigkeiten: Am Nordgrat  320Hm IIer Stellen und leichter G5. Der Westgrat Fels mit Blockwerk und meist steiles Firnfeld G4.
   
 
Beschreibung
 
 
 

Uli und ich waren im Fletschjoch angekommen. Vor uns lag der felsige Nordgrat der hinauf zum Lagginhorn zog. Wir fühlten uns noch fit nach der Fletschhornüberschreitung und machten hier eine Pause. Laut dem Führungsbuch gab es an diesem Aufstieg maximale Kletterstellen im II. Schwiergikeitsgrat. Diese sollten in 1 ½ bis 2 Stunden bis zum Gipfel geschafft sein. Kaum vorzustellen wenn man diesen 350m hohen Anstieg genau vor sich hat. Noch ein kräftiger Schluck, dann ging es weiter. Über eine kurze aber steile Schneeflanke gelangten wir in die Felsen. Hier wurden die Steigeisen abgeschnallt und das Seil verkürzt. Das klettern ging gut obwohl es auf der Schattenseite einen dünnen Eisüberzug gab.

Vom Fletschjoch der Nordgrat des Lagginhorns

Uli die ersten Meter im Fels

Nach Gefühl wurde der einfachste Weg gewählt. Dies gelang uns recht gut. Die Felsbedingungen wechselten sich von Platten ins Blockgelände und umgekehrt ständig ab. Bedenken hatten Uli und ich nur noch vor der Gipfelwechte die von unten sehr bedrohlich wirkte. Es war fast Mittag und der Schnee dort oben würde also vermutlich schon recht weich sein. Das war keine schöne Vorstellung die Schlüsselstelle ein paar Meter unter dem Gipfel zu haben. Auf einem Felsblock unter dem Aufbau legten wir wieder die Steigeisen an und packten die Pickel aus. Der Schnee war weich und ich zog mich hinauf um über die Kante des Grates zu schauen. Zu meinem verdutzen stieg gleich dahinter eine Gruppe Bergsteiger in relativ flachem Gelände ab. Das hatte im Fletschjoch viel schlimmer ausgeschaut. Wir dachten, dass es direkt über einen schmalen steilen Grat zum Gipfel ging. Mit einem Ruck war ich in der Flanke wo eine schöne Spur zum höchsten Punkt hinauf führte.

Kurz unter der Schneewechte

Uli und Stephan auf dem 4010m hohen Lagginhorn

Nur noch 30 Meter trennten Uli und mich vom Lagginhorn. Plötzlich war Musik zu hören. Da saßen doch tatsächlich ein paar Bekannte von der Weissmieshütte mit Gitarre oben. Gestern Abend hatten sie sich noch mit uns unterhalten. Eigentlich dachte ich, wegen ihrer Ausrüstung, dass es sich um Bergwanderer handelt. Auch da hatten die drei schon musiziert und gesungen. Schlecht waren sie wirklich nicht, aber ohne Steigeisen und Pickel hier rauf! Auch auf dem Normalweg lag einiges an Schnee. Aber jeder wie er meint. Als eine Seilschaft vom Gipfel abstieg hatten auch wir einen schönen Platz. Ein paar Fotos wurde gemacht und Uli filmte. Auch die Wilde Hunde Fahne war wieder dabei. Kurze Zeit später machten wir für die nächsten Platz und stiegen ab. Die Musikanten hatten sichtlich Probleme mit dem Schnee. Hoffentlich sind sie heil wieder runter gekommen.

Abstieg im oberen leicht verschneiten Teil

Weiter unten nur noch Fels

Bei uns lief es super. Schnell kamen wir in den Felsigen Bereich und konnten die Steigeisen wieder in den Rucksack schmeißen. Ein gut markierter Weg wies uns den Abstieg und wenn mal keine Markierung zu finden war brauchte man nur nach dem nächsten Bergsteiger Ausschau zu halten. Nach einer Weile landeten Uli und ich im Laggingletscher. Da dieser eher einem großen Schneefeld glich sparten wir uns die Steigeisen und rutschten ihn mit den Schuhen ab. Es waren keine Spalten auszumachen. An seinem Ende führte der Weg über ein Schuttfeld zu der Skipiste hinunter. Dieser folgten wir dann bis zur Weissmieshütte.
Nach einer großen Cola und einem Bier wurden die Rucksäcke umgepackt. Es kam wieder alles rein was in der Hütte gelassen wurde. Dann freuten wir uns schon auf die Zwischenstation. Uli und ich hatten nämlich herausgefunden, dass man dort Breitreifenrollter sogenannte „Trottis“ leihen konnte. Für 15 Franken durfte man mit ihnen zur Talstation fahren.

Zurück auf der Weissmiesmütte

Stephan auf dem Trotti

So geschah es, dass einige Zeit später zwei schwer bepackte Gestallten ein Rennen über die schotterige Pistenstraße herausfuhren. Ich geb zu Uli hätte gewonnen wenn er nicht mal etwas langsamer gefahren wäre. Aber wer bremst verliert eben. Auch die Murmeltiere rannten um ihr Leben als sie uns anbrausen sahen. Dann war es aber auch schon vorbei mit der Fahrt. Die Zweiräder wurden etwas umständlich an der Talstation abgegeben. Zum Auto waren es nur noch 20 Meter zu Fuß. Es stand wie abgestellt auf dem Parkplatz. Als wir uns umgezogen hatten fuhren wir gleich Richtung Zinal weiter. Dort sollte unsere nächste Bergtour starten.
 

 
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