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Obergabelhorn 4062m

 

 
Datum: 27.08.-29.08.2008
   
Mit dabei: Uli S. und Stephan W.
   
Lage: Das Obergabelhorn lieg zwischen dem Zinal- und dem Zermatter Tal. Nördlich des Matterhorns und südlich des Zinalrothorns.
   
Ausgangspunkt: Die Cabana de Mountet 2886m und die Rothornhütte 3198 m
   
Erstbesteigung: Das Obergabelhorn wurde am 06.07.1865 durch Adolphus Warburton Moore, Horace Walker und Jakob Anderegg erstbestiegen.
   
Route: In 7 bis 8 Stunden von der Cabana de Mountet über den Nordwestgrat zum oberen Gletscher del. Obergabelhorn. Dann durch die Nordwand auf den 1170 Meter höheren Gipfel. Abstieg über den Ostnordostgrat in 4 bis 5 Stunden zur 980 Meter tieferen Rothornhütte.
   
Schwierigkeiten: Am Nordwestgrat III+ Stellen und Eis bis 50° G6. Die Nordwand 450m mit Durchschnittlich 55°. Am Ostnordostgrat III- Stelle am Gendarmen am Gipfel II und I. Eisflanken bis 50° G5.
   
 
Beschreibung
 
 
 

Uli und ich hatten in Zinal am Parkplatz neben dem Auto geschlafen. Es war zwar eine kalte Nacht, aber im Winterschlafsack super gemütlich. Um 9 begannen wir mit unserem Aufstieg zur Cabana de Grand Mountet auf 2886m. Der Weg zu ihr führte uns weit in das Tal hinein und dann am Osthang des Besso hinauf. Ein toller Blick bot sich auf die Nordseite der Dent Blanche. Dann war die schöne und einsame Hütte erreicht.

Das Zinaltal hinein und rechts am Besso vorbei

Die Nordwand des Dent Blanche

Viele Gäste waren nicht hier. Es kamen noch Seilschaften die das Zinalrothorn überschritten hatten herunter und einige Bergwanderer herauf. Nach einem super leckeren Omlett zum Mittagessen wollten wir den morgigen Zustiegsweg erkunden. So machten Uli und ich uns auf zum Glacier Durand Gletscher.

Unser Ziel das Obergabelhorn

Der Einstieg in den Nordwestgrat

Am Nordwestgrat konnten wir eine Trittspur im Schnee ausmachen und hatten also die Aufstiegsroute gefunden. Alles sah super aus, deshalb ging es gut gelaunt zurück zur Hütte. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Nun waren schon etwas mehr Bergsteiger in der Mountet eingetroffen. Aber voll war es noch lange nicht. Nach dem Abendessen tauchten draußen zwei Steinböcke auf die dort nach Futter suchten. Um 9 Uhr ging es dann in die Falle.
3 Uhr war Aufstehzeit für Uli und mich. Die Hütte war noch im Tiefschlaf als wir sie kurz vor 4 verließen. Draußen war sternenklarer Himmel, aber kein Mond. So war das einzige was zu sehen war in unserem Lichtkegel der Stirnlampe. Als wir nach der geschätzten Ankunftszeit noch immer mitten auf dem Gletscher standen wurde ich etwas nervös. Konnte es sein das Uli und ich schon zu weit südlich waren? Es war immer noch stock dunkel und wir gingen ein Stück zurück. Dann dämmerte es um halb sechs langsam und man konnte unseren Fehler erkennen. In der Finsternis hatte ich das falsche Schneefeld angesteuert. Eine gute Stunde später als geplant war dann die richtige Stelle erreicht. Hier wurden auch gleich die Steigeisen für das steilere Schneefeld angelegt. Es führte weiter oben durch einige Felsplatten wo wir sie gleich wieder ablegten. Nach ca. 100 Höhenmetern lag dann eine Blankeisflanke vor uns. Diese querten wir links in 4 Seillängen bis 50°. Es wurde flacher und ich merkte langsam die Anstrengung. Wieder war eine Trittspur im Schnee zu sehen der wir durch den Gletscher über wilde Spalten folgten. Spät war der Fuß der Nordwand erreicht.

Die Obergabelhorn Nordwand

Uli in der ersten Seillänge

Die Verhältnisse sahen von hier unten recht gut aus. So stiegen wir über den Wandschlund ein. Uli und ich beschlossen jedoch etwas rechts und ca. 80m unter dem Gipfel in die Westflanke auszusteigen. Der untere Zustieg war uns doch sehr in die Knochen gestiegen. Die letzte Seillänge war noch einmal recht steil und wir kämpften uns über die Gratwechte. Diese Gipfelflanke war auch noch einmal bis 50° Steil und eine weile später war der Obergabelhorngipfel erreicht.

Die letzten Meter für Uli zum Gipfel

Stephan am Gipfel des Obergabelhorns

Die letzte Seilschaft kämpfte sich gerade über den 3870m hohen Gendarme. Auch wir hatten den Abstieg über diesen zur Rothornhütte auf 3198m vor. So wurde nicht viel Zeit auf dem höchsten Punkt verplempert und mit Abseilen begonnen. Leider ging ab jetzt einiges schief. So verklemmte sich unser Seil beim Abziehen und Uli musste noch einmal ein ganzes Stück hinauf, um es frei zu bekommen. Als wir dann selbst den Gendarme überwunden hatten war ich fertig. Der leichte Gegenanstieg zur Wellenkuppe auf 3903m ging nur noch langsam. Wir stiegen über ihren Gipfel und nach ein paar Metern erreichten  Uli und ich wieder Fels. Wieder wurde abgeseilt und es wurde langsam dämmrig. Unten war der Triftgletscher zu sehen. Diesen wollten wir noch unbedingt vor der Finsternis erreichen. Mit dem letzten Lichtstrahl gelang es uns auch. Die Steigeisen wurden angelegt und auch die Stirnlampen kamen wieder zum Einsatz. Die Spur war gut zu sehen und es ging schnell abwärts. Leider verloren wir auf 3300m die Route im Blankeis. „Geht denn heute alles schief ?“ Langsam wurde ich sauer. Um besser sehen zu können wechselte ich noch einmal die Batterien meiner Stirnlampe. Der Gletscher war nicht steil und ohne Spalten. So beschlossen Uli und ich noch ein Stück weiter auf ihm abzusteigen. Kurze Zeit danach war ein leichter Lichtschein links von uns zu erkennen. Die Rothornhütte tauchte auf einer Moräne nicht weit von uns auf. Querfeldein über Felsblöcke erreichten wir diese dann kurz nach zehn Uhr. Dank des netten Personals bekamen wir noch eine Suppe und ein Bierchen. Ein paar Minuten später lagen wir im Bett.
Nach dieser langen und anstrengenden Tour beschlossen Uli und ich nach Zermatt abzusteigen.

Am Tag dannach

Die Rothornhütte und hinten spitzt das Matterhorn raus

Der Urlaub war fast zu Ende und keiner hatte mehr große Lust auf eine weitere Bergtour. Zu Mittag war Zermatt erreicht und nach einer kurzen Pause im Bahnhofsrestaurant ging es mit Zug und Bus zurück nach Zinal zum Auto.
 

 
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