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Tiefkarspitze 2431m

 

 
Datum: 23.09.2006
   
Mit dabei: Uli S. und Stephan W.
   
Lage: Der Berg liegt im Karwendelgebirge nörlich der westl. Karwendelspitze bei Mittenwald.
   
Ausgangspunkt: Hochlandhütte 1630 m  /  Dammkarhütte 1650 m
   
Erstbesteigung: Hermann von Barth 1870
   
Route: Von der Dammkarhütte 4 Stunden auf 760 Höhenmeter. Anfangs über Geröllfeld auf Bergpad zum Predigtstuhl. Ab hier direkt den Nordwestgrat hinauf. Anfangs noch flach, dann immer steiler und ausgesetzter. Erst am Ende wieder etwas flacher.
   
Schwierigkeiten: Hochalpine und ausgesetzte Route mit einer III+ Stelle, meistens II und I.
   
 
Beschreibung
 
 
 

Vor einem Jahr hatten wir diese Tour schon einmal probiert. Damals war auch noch Jürgen B. dabei. Trotz eines sehr guten Wetterberichtes war der Berg den ganzen Tag in einer Wolke eingehüllt. Aus diesem Grund verstiegen wir uns des öfteren und kamen nur langsam vorwärts. Als wir merkten das es für einen Gipfelerfolg schon zu spät war drehten wir um. Genau in diesem Moment rissen die Wolken kurz auf und das Kipfelkreuz zeigte sich für einen Moment in etwa 100m Höhe. Beim Abstieg ging es nicht viel besser als hinauf und wir mussten zu dritt auf einem kleinen Balkon biwakieren. Die Nacht war kalt und in der früh war uns ganz klamm. Der nächste Tag war nun wirklich schön geworden aber den Gipfel hatten wir schon lange abgehakt und wollten nur noch nach unten. Jürgen schwor bei der Dammkarhütte diesen Berg nie wieder zu machen. Uli und ich stiegen ein Jahr später wieder in den Grat ein...

In der Dunkelheit machten wir uns vom Parkplatz in Mittenwald an den Kassernen auf Richtung Dammkarhütte. Uli und ich hatten eine komplette Überschreitung des Grates von der Tiefkarspitze bis zum Wörner vor. Da es sich dabei um eine extrem lange Tour handelte nahmen wir Schlafsäcke und Kocher mit um dort oben angenehm biwakieren zu können. Mit Stirnlampen ging es das erste Stück los bis die Dämmerung einsetzte. An der Dammkarhütte wurden noch einmal die Trinkflaschen gefüllt und los gings zum Predigtstuhl. Hier legten wir unsere Klettergurte an. Auch das Seil wurde zur Sicherung ausgepackt. Dieses mal war das Wetter super und Uli und ich kamen schnell voran. Wir sicherten nur kurz eine IIIer Schlüsselstelle und gingen den Rest am kurzen Seil. An unserem Biwakplatz vom letzten Jahr wurde eine kurze Pause gemacht und an die kalte Nacht von damals zurückgedacht.

Biwakplatz vom Vorjahr

Vom Biwakplatz weiter hinauf

Im Gegensatz zu letztem Jahr war es heute fast zu heiß. Weiter ging es nach oben und schon bald hatten wir den Punkt erreicht an dem letztes mal umgedreht wurde. Es wäre gar nicht mehr so weit gewesen stellten wir fest. Eine halbe Stunde später hatten wir den Gipfel erreicht.

Uli am Grat

Uli & Stephan am Gipfel der Tiefkarspitze

Durch das Zusatzgepäck schon leicht angeschlagen machten Uli und ich erst mal eine längere Pause. Jetzt kam wieder Neuland. Wir mussten den Nordostgrat zur Schönbergspitze hinunter und verstiegen uns erst mal. Das kostete uns viel Zeit bis endlich wieder die richtige Spur gefunden war.

Überschreitung zum Wörner (hinten links)

Vom Schönberg Rest der Überschreitung hinten rechts
der Wörner

Ab der Scharte zwischen Tiefkar- und Schönbergspitze war es wieder sehr ausgesetzt und luftig. Nach einer weile erreichten wir den Gipfel der Schönbergspitze und stellten fest das heute nicht mehr viel gehen würde. Wir mussten hier biwakieren. Platz war genug und es war auch einigermaßen gerade dafür. Doch gab es weit und breit keine Schneefelder mehr in diesem heißen Sommer. Von unsere 3 Liter Wasser pro Person war auch nicht mehr viel übrig geblieben. Wir könnten hier zwar übernachten, hätten aber für die restliche Tour zum Wörner am nächsten Tag nicht mehr genug zu Trinken. Nach langem Überlegen entschlossen wir uns für den Abstieg. Da das Auto in  Mittenwald stand entschieden Uli und ich uns für den schwereren Westabstieg. Den richtigen Weg fanden wir nicht und so ging es frei Nase über die Felswand ab.

Abklettern und Abseilen beim Abstieg vom Schönberg

Geschafft !

Ein paar schwierige Klettereien und zwei Abseilstellen wobei das Seil an der letzten genau bis zum gesegneten Boden langte. Nun waren wir ins Geröllfeld des Ander Kar gelangt und stiegen über das Mitterkar zur Hochlandhütte ab. Dort wurden erst mal zwei Bier gegen den Durst getrunken und dann in der Dämmerung und Dunkelheit nach Mittenwald abgestiegen.
 

 
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