Normalerweise klettere ich
an meinem Geburtstag immer Lady Domina an der Weißen Wand im
Hirschbachtal. Doch dieses Jahr wollte ich mit der
liebgewonnenen Tradition brechen.
Eine Wanderung auf die Nürnberger Hütte mit zünftigem
Hüttenabend – das wäre doch mal wild. Und von der Hütte noch
nett irgendwo hinspazieren. Man sieht – keine Ahnung - was mich
als passionierten Sportkletterer outet. Freitag Rucksack
gepackt. Die tiefen Fußabdrücke , die eher auf einen
Brontosaurus als an meine zierliche Gestalt deuteten, habe ich
mal großzügig ignoriert.
Und dann auf Richtung Stubaital.
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Auf dem
Weg zur Nürnberger Hütte |
Die
Nürnberger Hütte |
Die Nürnberger Hütte ist in 2 Stunden vom Wanderparkplatz nach
der Ortschaft Ranalt zu erreichen. Nach kurzem Anstieg wandert
man gemütlich zur Besuchalm. An dieser vorbei und dann anhaltend
ansteigend hinauf. Zünftige Brotzeit, zur Verdauung ist der
Marillenschnaps ein echtes Leckerli….. und die Ankündigung, dass
wir morgen auf den „Wilden Freiger“ gehen. Klasse!
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Birgit lustig
wie immer in der Nürnberger Hütte |
Auf dem Weg
zum Wilden Freiger |
Als wir dann
Steigeisen für mich ausgeliehen haben, kamen mir erste Bedenken.
Ich als Flachlandtiroler? Aber da war es schon zu spät. Nach
geruhsamer Nacht –wir haben uns ein Zimmer reserviert – wandern
wir bei bestem Wetter los. Zügig geht es voran, über kleine
Schneefelder und auf gut angelegten Steigen. Und dann ist es
soweit - das erste mal in meinem inzwischen schon ziemlich
langen Leben latsche ich auf Grödeln in einen immer steiler
werdenden Hang aus Schnee.
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Birgit nach
dem ersten Schneefeld |
Kurz vor dem
Gipfel des Wilden Freiger |
Ich stellte mir ernsthaft die Frage,
wie schnell mein Herz wohl schlagen kann oder überhaupt????? Puhh!!!!! Und wie tief kann man einsinken? Wo sind die Spalten?
Wo ist die Schokolade? Mit meiner Taktik: Wir gehen noch zur
nächsten Ecke und schauen was da kommt, waren wir in einer guten
Zeit von 3 ¼ Stunden am
Gipfel.
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Birgit und Uli
am Gipfel |
Wieder unten
bei einer Jause |
Belohnt von einer herrlichen Aussicht machten wir uns
unter gleichen Umständen, aber mit weniger heftigem Schnaufen,
auf zurück zur Hütte. Nach gut 4 Stunden und mit einer
Apfelschorle in der Hand habe ich beschlossen – ich kann nie
wieder laufen. Neben der Hütte ist eine kleine Wand mit
Sportkletterrouten und einem Klettersteig eingerichtet. Klein
aber fein – wir haben eine Tour geklettert und fanden sie nett.
Der Abstieg erfolgte mit massig Pudding in meinen Knien, der in
der folgenden Woche meinen Arbeitskollegen einiges an heiteren
Momenten bescherte.
Fazit: Ein tolles Wochenende und eine empfehlenswerte Tour.
Eure Wilde Hilde
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