Um uns auf
die bevorstehende Schweizwoche vorzubereiten wollten Uli und ich
im Pitztal die Steileisfähigkeiten etwas routinieren. Wir fuhren
für ein Wochenende in dieses Tal um vom Parkplatz in Mandarfen
zum Taschachhaus aufzusteigen.
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Uli auf dem Weg zum Taschachhaus |
Der Pitztaler Gletscher |
Mittags
wurde die Hütte erreicht und nachdem unser Gepäck dort verstaut
war machten wir uns mit etwas leichteren Rucksäcken auf zum
Gletscher. Hier im Bruch wollten wir etwas Steileistraining
machen. So durchstiegen wir in unserer zweier Seilschaft den
übrig gebliebenen Rest des unteren Gletscherbruchs.
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Uli bei einer
Pause auf dem Gletscher |
Oben mittig
schaut die Petersenspitze Nordwand heraus |
Nach ein
paar weiteren steileren Übungen war der Tag gelaufen und es ging
zum Taschachhaus zurück. Schon den ganzen Tag konnten wir
Bergsteiger in der Petersenspitz Nordwand beobachten. Uli wollte auch
eine richtige Eiswand begehen und so entschieden wir uns am
nächsten Tag die Hochvernagt-Eiswand zu versuchen. Früh brachen
wir am nächsten Tag auf, frühstückten schnell und machten uns
auf zum Urkundsattel. Am Abend waren Gewitter vorhergesagt und
wir schickten uns diese nicht erleben zu müssen. Schnell war das
erste Ziel erreicht und die Eiswand lag vor uns. Wir
entschlossen uns die östliche Wand zu machen und gingen zu
dessen Einstieg.
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Uli auf dem
Weg zum Urkundsattel |
links die östl.
und rechts die westl. Hochvernagt-Eiswand |
Hier
richteten Uli und ich unsere Eisgeräte her und banden uns ins
Seil ein. Dann ging es los. Anfangs über weichen Schnee, bis ein
paar erste Eisplatten auftauchten. Es gab viele Gletscherspalten
in dieser Wand die mit Vorsicht zu überwinden waren. Unsere
Standplätze waren durch gute Eisbedingungen sicher zu legen.
Leider verschlechterte sich das Wetter wesendlich früher als
erwartet. Über den Gipfelgrat tauchten dicke Wolken auf. Zum
Glück so hoch das wir nicht in eine Nebelwand kamen. An der
letzten Seillänge fing es dann mit einem Graupelschauer an.
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Uli im Vorstieg der Hochvernagt-Eiswand |
Zwei Seillängen weiter |
Als der
Gipfelgrat erreicht war blies ein starker böiger Wind. Nun
mussten wir über den ausgesetzten Felsgrat nach rechts zur westl.
Eiswand gelangen. Diese sollte uns, da sie flacher war, als
Abstieg dienen. Durch den starken Wind wurde der Gratübergang
zum Balanceakt. In der Ferne war der erste Donner zu hören.
Nichts wie runter von dem Grat dachten wir und gaben richtig
Gas. Unsere Eisgeräte fingen leicht zum Surren an, was uns nicht
wirklich beruhigte. Die letzten paar Meter zum Gipfel ließen wir
lieber bleiben und verzichteten auf diesen Berg. Lieber querten
Uli und ich gleich in die Eiswand zu einer gut sichtbaren
Trittspur hinüber. Über diese ging es dann schnell über ein paar
weitere Gletscherspalten zurück zum Urkundsattel. Der Wind war
unter dem Grat auch wieder verstummt und ohne große Pause ging
es weiter nun mit einsetzendem Regen zum Taschachhaus hinunter.
Bis dort hin wurde es immer schlimmer. Donner, Blitz und
strömender Regen begleiteten uns. Endlich kamen wir an der Hütte
an. Es wurde wieder alles in den Rucksack gepackt. Es musste
heute noch abgestiegen werden da es morgen wieder in die Arbeit
ging. Als es sich etwas beruhigt hatte machten wir uns auf den
langen Abstieg zurück zum Auto. Kurz vor erreichen des
Parkplatzes kam die Sonne noch mal raus und trocknete schnell
unsere Klamotten. Das war sehr nett von ihr und wir konnten
gemütlich unsere Sachen ins Auto packen.
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