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Hochvernagt Eiswand 3371m

 

 
Datum: 05.07. - 06.07.2008
   
Mit dabei: Uli S. und Stephan W.
   
Lage: Die Hochvernagt Wand liegt in den Pitztaler Alpen westl. der Wildspitze
   
Ausgangspunkt: Taschachhaus 2434m
   
Erstbesteigung: Die Hochvernagt Eiswand wurde vermutlich schon früh von Einheimischen erstiegen. 
   
Route: Vom Taschachhaus ca. 5 - 6 Stunden auf 870 Höhenmeter. Anfangs links um den Pitztaler Urkund und in dessen Urkundsattel auf 3060m. Von hier zum östlichen Eiswandeinstieg.
   
Schwierigkeiten: Aufstieg über spaltenreichen Gletscher. Eiswand bis 55° steil. Über ausgesetztem Grat zur westl. Eiswand und über diese bis 45° absteigen.
   
 
Beschreibung
 
 
 

Um uns auf die bevorstehende Schweizwoche vorzubereiten wollten Uli und ich im Pitztal die Steileisfähigkeiten etwas routinieren. Wir fuhren für ein Wochenende in dieses Tal um vom Parkplatz in Mandarfen zum Taschachhaus aufzusteigen.

Uli auf dem Weg zum Taschachhaus

Der Pitztaler Gletscher

Mittags wurde die Hütte erreicht und nachdem unser Gepäck dort verstaut war machten wir uns mit etwas leichteren Rucksäcken auf zum Gletscher. Hier im Bruch wollten wir etwas Steileistraining machen. So durchstiegen wir in unserer zweier Seilschaft den übrig gebliebenen Rest des unteren Gletscherbruchs.
 

Uli bei einer Pause auf dem Gletscher

Oben mittig schaut die Petersenspitze Nordwand heraus

Nach ein paar weiteren steileren Übungen war der Tag gelaufen und es ging zum Taschachhaus zurück. Schon den ganzen Tag konnten wir Bergsteiger in der Petersenspitz Nordwand beobachten. Uli wollte auch eine richtige Eiswand begehen und so entschieden wir uns am nächsten Tag die Hochvernagt-Eiswand zu versuchen. Früh brachen wir am nächsten Tag auf, frühstückten schnell und machten uns auf zum Urkundsattel. Am Abend waren Gewitter vorhergesagt und wir schickten uns diese nicht erleben zu müssen. Schnell war das erste Ziel erreicht und die Eiswand lag vor uns. Wir entschlossen uns die östliche Wand zu machen und gingen zu dessen Einstieg.
 

Uli auf dem Weg zum Urkundsattel

links die östl. und rechts die westl. Hochvernagt-Eiswand

Hier richteten Uli und ich unsere Eisgeräte her und banden uns ins Seil ein. Dann ging es los. Anfangs über weichen Schnee, bis ein paar erste Eisplatten auftauchten. Es gab viele Gletscherspalten in dieser Wand die mit Vorsicht zu überwinden waren. Unsere Standplätze waren durch gute Eisbedingungen sicher zu legen. Leider verschlechterte sich das Wetter wesendlich früher als erwartet. Über den Gipfelgrat tauchten dicke Wolken auf. Zum Glück so hoch das wir nicht in eine Nebelwand kamen. An der letzten Seillänge fing es dann mit einem Graupelschauer an.
 

Uli im Vorstieg der Hochvernagt-Eiswand

Zwei Seillängen weiter

Als der Gipfelgrat erreicht war blies ein starker böiger Wind. Nun mussten wir über den ausgesetzten Felsgrat nach rechts zur westl. Eiswand gelangen. Diese sollte uns, da sie flacher war, als Abstieg dienen. Durch den starken Wind wurde der Gratübergang zum Balanceakt. In der Ferne war der erste Donner zu hören. Nichts wie runter von dem Grat dachten wir und gaben richtig Gas. Unsere Eisgeräte fingen leicht zum Surren an, was uns nicht wirklich beruhigte. Die letzten paar Meter zum Gipfel ließen wir lieber bleiben und verzichteten auf diesen Berg. Lieber querten Uli und ich gleich in die Eiswand zu einer gut sichtbaren Trittspur hinüber. Über diese ging es dann schnell über ein paar weitere Gletscherspalten zurück zum Urkundsattel. Der Wind war unter dem Grat auch wieder verstummt und ohne große Pause ging es weiter nun mit einsetzendem Regen zum Taschachhaus hinunter. Bis dort hin wurde es immer schlimmer. Donner, Blitz und strömender Regen begleiteten uns. Endlich kamen wir an der Hütte an. Es wurde wieder alles in den Rucksack gepackt. Es musste heute noch abgestiegen werden da es morgen wieder in die Arbeit ging. Als es sich etwas beruhigt hatte machten wir uns auf den langen Abstieg zurück zum Auto. Kurz vor erreichen des Parkplatzes kam die Sonne noch mal raus und trocknete schnell unsere Klamotten. Das war sehr nett von ihr und wir konnten gemütlich unsere Sachen ins Auto packen.
 

 
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