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Wer
da denkt, mein lieber Uli hat mir dieses Jahr ein spontanes
Platzkonzert geschenkt – der irrt.
Ein Wochenende auf dem Hochkönig soll es sein.
Freitag Mittag machen wir uns auf die ca. 3 ½ stündige Fahrt zum
Parkplatz unter der Erichhütte. Nach zügigem Aufstieg erreichen
wir 20 Minuten später unser erstes Nachtlager. Die Erichhütte
ist sehr gepflegt, das Essen ist lecker und die Zimmer sind mit
Stockbetten ausgestattet.
Wichtigstes Utensil der Nacht: Ohrstöpsel. Ich habe ja schon
einiges an Schnarchen erlebt, aber der Bergkamerad zwei Betten
weiter hat alles getopt.
Und dann ein Riesenschreck. Das GPS ist weg. Uli ist sicher,
dass er es ins Zimmer unter den Rucksack gelegt hat. Befragungen
von Zimmergenossen, mehrmaliges Ausleeren des Rucksackes – das
Ding ist weg. Mit entsprechend schlechter Laune geht´s um 6.30
los, denn es ist Hitze zu erwarten.
Der Anblick der herrlichen Berge und die Aussicht auf eine
wirklich gute Tour lassen das Desaster erst mal vergessen.
Stetig bergauf auf gutem Steig geht es zum Einstieg des
Königsjodlers. 2 Stunden muss man rechnen. Und….. wir sind nicht
allein…. nein es sind Massen von Bergsportlern unterwegs.
Und dann geht´s los. 5 Stunden am Sicherungsseil rauf und
runter. Die Zeit verfliegt angesichts der vielen kniffligen
Passagen. Aber es zehrt auch an der Kondition und an den
Nerven.
Nach (an den Fußsohlen gefühlten 100 Stunden) 7 Stunden steigen
wir aus dem Klettersteig aus und machen uns auf zum Martrashaus.
Dieses liegt auf 2941 Meter. Es bläst ein kalter Wind und wir
sind froh, in der warmen Wirtsstube endlich alle Anspannung
fallen zu lassen. Wir sind oben – und das ohne Navigationsgerät.
Mal sehen, ob der Übeltäter hier zu finden ist. Aber zuerst
Fußball im Nebenzimmer. Der Hüttenwirt hat Mitleid mit den
deutschen Bergsteigern, stellt einen Fernseher auf, und wir
schreien Deutschland ins 4 zu 0 gegen Argentinien.
Nach einer unruhigen Nacht geht es um 6 Uhr los – heute ist
Regen im Anmarsch. So schnell meine kurzen Beinchen flitzen
können, geht es runter. Wir nehmen den Abstieg zum Arthurhaus.
Bis auf 2 Poppersbremsen im Schnee verläuft alles prima und erst
als wir bei einer kleinen Brotzeit auf der Miterfeldalm sitzen,
kommt der angekündigte Regen.
Nach letzten 20 Minuten lassen wir ein Taxi rufen und kehren
wohlbehalten und ich für meinen teil total fertig zum Auto
zurück.
Ach ja….. das GPS….. mit Entschuldigung an alle
Verdächtigten….war doch im Rucksack.
Ach und noch mal ja… jetzt haben wir – die Hilde mit dem Uli –
auch den Königsjodler *hollereidudeldijö*
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