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Es
war wieder so weit, alle Jahre wieder treffen sich die Kletterer
Ende November zu einem besonderen Anlass. Heuer waren es 75
Teilnehmer die sich an den Fürther Stadtmeisterschaften
eingefunden hatten. Wobei die Kinder und Jugendlichen schon ab
9:30 ihr Können unter Beweis stellen mussten. Die Erwachsenen
waren dann erst um 15 Uhr an der Reihe.
Die Kletterer hatten 2 ½ Stunden Zeit um 6 Touren zu erklettern.
Die Regeln waren einfach. Jeder Schwierigkeitsgrat war mit
Punkten bewertet. Je schwerer desto mehr gab es dafür. Bei einem
Sturz oder Aufgeben hatte man Pech und sich eine 0 Runde
eingefahren. Des-halb mussten die Teilnehmer genau überlegen was
sie sich zutrauen. Derjenige der nach seinen 6 Versuchen die
meisten Punkte bekommen würde war dann neuer Stadtmeister.
Einen Tag vor der Meisterschaft klingelte mein Handy.
Ausgerechnet Stefan, von dem ich am wenigsten erwartet hätte,
dass er bei einer solchen Veranstaltung mitmachen würde war
dran. Es kam noch besser, er wollte mich überreden mitzumachen.
„Ne nee, das ist zurzeit nichts für mich.“ Da meine
Kletterleistung nicht zu den Besten der Wilden Hunde Gruppe
gehört schlug ich ihm gleich vor Michi oder Uli anzurufen. „Gott
sei Dank, dass hab ich mir gleich wieder weggeschossen.“
Andrerseits wäre eine Wilde Hunde Teilnahme schon eine schöne
Sache. Am Abend rief ich Stefan noch einmal an ob er einen
Partner gefunden hätte. „Nein?! Dann sichere ich dich halt
wenigstens.“
Um halb vier war ich wie ausgemacht in der Halle. Die
Teilnehmerzahl war kleiner wie vorgestellt. Viele bekannte
Gesichter die sich ganz schön verbessert hatten. Da war ich
wieder froh mit meiner Entscheidung. Sichern war doch wesentlich
entspannter wie der Stress der hier gleich aufkommen würde. Was
in den Kletterern abgeht wusste ich noch von früher zu meinen
Wettkampfzeiten. Stefan war auch schon da. Wenn er noch so gut
wie früher ist hat er heute gute Chancen dachte ich mir. Da war
er auch schon eingeschrieben und los ging die erste Tour.
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Die Meisterschaften
der Erwachsenen haben begonnen |
Stefan in seiner ersten Tour, die Gelbe im 8. Grad. |
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Jeder Teilnehmer konnte sich zu jeder Zeit bei einem
Schiedsrichter anmelden und seine ausgewählte Route
Klettern. Natürlich nur wenn diese gerade frei war. Aber
das war bei der Anzahl an Mitstreitern kein Problem.
Stefan hatte gleich eine 8 zum anfangen gewählt. Diese
befand sich im rechten Teil der Kletterwand im kleinen
Dach. Die Route war schon länger drin. Ich kannte sie
noch vom letzten Jahr zu meiner Hochzeit. Die war mir
recht knackig in Erinnerung geblieben. Stefan flog
regelrecht durch und den Schlüsselzug ein weiter
Dynamozug auf schlechten Tritten machte er statisch. Ok,
ist halt nicht umsonst „das Tier“. Punkte schnell auf
Teilnehmerzettel schreiben lassen, auch der
Schiedsrichter war etwas überrascht wie leicht ihm die
Tour gefallen war.
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Nach gut genutzter Pause war die Schwarze 8+ im Dach dran. |
Stefan hatte einen guten Tag und knackte auch die Graue 8+ in
der
Mittelwand ohne Probleme. |
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Jetzt machte er erstmal eine kurze Pause, dann war die nächste
dran. Dieses mahl sollte eine 8+ im linken großen Dach dran
glauben. Als er sie durchstieg waren wieder keine
Schwierigkeiten zu erkennen. Doch auch einige Andere hatten
bereits eine 8+ an der Mittelkante geschafft. Da wäre ich heute
ganz schön unter gegangen.
Wieder hatte Stefan 20 Minuten Pause eingeplant bevor er in die
nächste 8+ einsteigen wollte. Diese befand sich im Mittelteil
und war mir noch gar nie aufgefallen. Auch dieses mal lief ihm
die schwere Route ohne stocken rein.
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Dann war noch die
Grüne 8+ an der Kante dran. |
Die fünfte Tour war
wieder im Dach die Gelbe 8. |
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Wenn
jetzt noch eine 8+ gehen würde hätte Stefan die besten Chancen
Stadtmeister zu werden. Die meisten der anderen Kletterer hatten
nur eine in diesem Schwierigkeitsgrat erklommen oder waren
gestürzt.
Also griff er nun die 8+ an der mittleren Kante an. Dass die
recht gemein ist hatte ich schon von Uli gehört. Doch Stefan
machte sie keine Probleme. Wieder topte er eine Route im oberen
achten Grat! Jetzt konnte er Gas zurücknehmen. Zwei 7+ würden
für den Gesamtsieg genügen. Aber das wäre ja langweilig. Michi
war auch mal kurz auf einen Sprung zum schauen vorbei gekommen.
Zusammen redeten wir Stefan eine 8 ein. „Bist du jetzt ein
Wilder Hund oder was?“ Gut geneckt, er stieg in die 8 im linken
Dach ein und durchstieg auch diese souverän.
„Du willst doch jetzt nicht deine Statistik mit einer 7er
versauen?!?“. Wieder lies sich Stefan zu einer schwereren Route
überreden und war sichtlich stolz am Ende noch die 8- gezogen zu
haben.
Von den Teilnehmern, davon 36 weibliche und 39 männliche
Bewerber mit Kindern und Jugendlichen, waren folgende Kandidaten
die besten mit der meisten Punktzahl.
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Bei den Männern |
Bei den Frauen |
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1. Stefan Tischler mit 472 Punkten
2. Klemens Nicklaus mit 400 Punkten
3. Björn Meyer mit 400 Punkten |
1. Lucie Plankensteiner mit 340 Punkten
2. Franziska Bleistein mit 321 Punkten
3. Monika Fischermeier mit 320 Punkten |
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Die Gewinner der
Meisterschaft. |
Stolzer Sieger
Stefan das Tier. |
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Immer wieder eine schöne Veranstaltung mit viel Spaß. Vielleicht
werden im nächsten Jahr ja doch ein paar mehr von den Wilden
Hunden teilnehmen. Aber erst mal gut trainieren! |
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