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Bei
unserem diesjährigen Sardinien-Urlaub war klar: noch mal auf die
Möhre!
In dem kleinen und sehr hübschen Ort Baunei geht die Strasse ab
hinauf auf die Höhe von Su Golgo, einem Naturschutzgebiet.
Als wir in die Strasse einbiegen, bin ich vor Freude schon ganz
aufgedreht. Neben unserem Kletterabenteuer freue ich mich sehr
auf unseren Campingplatz, den wir vom letzten Jahr kennen.
Die Anfahrt geht bis zu dem Schild Cala Goloritze und dann
rechts hinein (der linke Campingplatz soll nicht so schön sein).
Vorbei an dem kleine Park mit der Sehenswürdigkeit Su Sterrun –
einem Karstschlund. Plötzlich ist alles voller Leben: Wilde
Hausschweine (oder zahme Wildschweine), Esel, Kühe, Ziegen,
Katzen. Der wegen dem Wildlife eingezäunt Campingplatz kommt
kurz darauf.
Nachdem ich alle verfügbaren Nahrungsreserven – zum Entsetzen
von Uli - an die versammelte Tierwelt verfüttert habe, fahren
wir nach Baunei zum Einkaufen. TIP: Ruhig ein Stück in die
Ortschaft hinein fahren, da kommt rechts ein sehr gut sortierter
Markt.
Die haben auch Katzenfutter.
Der Zu- bzw. in diesem Fall Abstieg zur Cala Ganone beginnt
gleich hinter dem Campingplatz. Schmunzelnd überholten wir
diverse Sommerfrischler in dubiosem Schuhwerk (TIP: Mit festen
Schuhen macht es mehr Spaß).
Es geht zügig bergab und nach einer guten Stunde sind wir an der
Möhre, die Aguglia, angelangt. Unter uns lockt das himmelblaue
Meer und ich, als alter Faulpelz, könnte gleich zum Dolce Vita
an den Strand. Aber da hilft kein sehnsüchtiger Blick – „auffi
müß mer“. Uli startet am bekannten Einstieg und ist schnell am
ersten Stand.
Und nun kommt ein dunkles Kapitel meiner Kletterkariere: Ich
hebe nicht ab. Der Einstieg ist glatt poliert, Helm und Rucksack
behindern zusätzlich. Meine Arme werden immer länger, die Schuhe
gleiten über den Fels wie Schlittschuhe – da hilft nur eins:
Ziehen. Was natürlich nicht so einfach ist, wenn Uli 20 Meter
über mir am Stand hängt. Ein kurzes Aussetzen der
Erdanziehungskraft ermöglicht es mir am letzten Hemd in die
erste Expresse zu greifen. Während mein lieber Uli eine
Seillänge nach der anderen hinaufstrebt kämpfe ich mich von
Haken zu Haken, klettere technisch und merke ganz deutlich, dass
ich nichts gemacht habe. Aber das ist alles vergessen, wenn man
auf dem Gipfel sitzt und in die fantastische Landschaft unter
sich blickt.
Der Gipfel ist nur so groß, dass zwei Personen darauf Platz
haben. Ein magischer Ort, ganz weit weg von allem.
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Birgit und Uli
auf dem Gipfel der Aguglia di Goloritze |
Blick vom
Gipfel in die Tour |
Die heiße Sonne lässt uns nur kurz verweilen. Die Abseilpiste
ist geschmeidig und wenig später hüpfen wir ins Meer. TIP:
Badesachen mitnehmen. Der Rückweg zieht sich und liegt voll in
der Sonne. Deshalb war meine Belohnung kein Bienenstich mit
Sahne sondern ein waschechter Sonnenstich. 2 Aspirin haben
geholfen.
Bis zum nächsten mal
Die wilde Hilde
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