Diese Tour
war Uli und mir nicht unbekannt. Schon im letzten Jahr hatten
wir sie nach der Grünsteinumrundung versucht. Damals war mir
nach der Stuibenhütte die Bindung gebrochen. Für mich war dass
das Ende. Uli stieg noch bis zum Mauerschartenkopf 1924m hinauf,
dann hatte auch er keine Motivation mehr. In der Hütte trafen
wir uns wieder. Ich hatte schon ein Weizen Vorsprung. Uli und
ich waren an diesem Tag fälschlicherweise über diese urige
Unterkunft aufgestiegen. Der Weg ist aber um einiges länger, da
man vom Mauerschartenkopf erst wieder ins Grießkar abfahren
muss. Dafür war die Stuibenhütte in der jetzigen Situation eine
nette Einkehrmöglichkeit. Ich hatte Glück im Unglück, mit der
defekten Bindung konnte man onnte
mch Glück im Unglück und konnte mit der defekten Bindung noch
abfahren. noch abfahren. Enttäuscht über die misslungene
Tour fuhren wir wieder nach Hause.
Heute hatten Uli und ich die Chance es wieder gut zu machen. Um
6:30 marschierten wir von der Talstation Alpspitzbahn los. Am
Abend zuvor hatte man uns hier mit dem Wohnmobil verscheucht.
Das Parken von 22 – 7 Uhr ist nämlich damit verboten. Auf die
schnelle musste ein anderer Platz gefunden werden.
Aber jetzt ging es los. Über die Kandahar Abfahrt stiegen Uli
und ich auf bis zu einem Fußweg der nach rechts führte. Im
letzten Jahr war das noch ein Ziehweg für Skifahrer gewesen.
Diesem folgend wurde bald das Kreuzeck erreicht. Der bisherige
Aufstieg war nebelig und eiskalt gewesen. Doch nun stießen wir
langsam durch die Wolkendecke. Blauer Himmel perfekt! Die
Alpspitze tauchte hinter den Bäumen auf. Von hier sollte es
weiter zur Hochalm gehen. Danach trifft man auf die Felsrampe
der Alpspitze. Diese wird über eine Piste Richtung Osten
umfahren. Am Ende, wo auch der Pickellift startet, führt ein Weg
zur Stuibenhütte. Das ist der Beginn der eigentlichen Skitour.
Doch auf dem Ziehweg zur Hochalm stand ein riesen Schild „Für
Wanderer und Tourengeher kein Durchgang!“ Die scheinen es hier
ja mit Verbotsschildern zu haben! Eine zeitliche Begrenzung gab
es nicht dafür. Der Skibetrieb hatte nämlich noch nicht
begonnen. Ein kurzes Achselzucken, dann gingen wir weiter. Gab
ja eh keine Alternative.
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Blick vom
Kreuzeck nach Osten. |
Uli beim Aufstieg ins Grießkar. |
Da
war plötzlich unter dem Ziehweg eine Spur zu sehen. Uli und ich
gingen noch mal ein Stück zurück. Der Sommerweg zur Bock- und Stuibenhütte war gespurt. Der Abgang auf
diesen kleinen Pfad war leicht zu übersehen. Auf diesem
bräuchten wir auch kein schlechtes Gewissen mehr zu haben. Die
Abzweigung ist übrigens auch erst ein paar Meter nach dem
Verbotsschild! Diese Variante sparte uns einiges an
Aufstiegsmetern. Leicht bergab führte dieser Weg direkt zum
Ausgangspunkt am Schlepplift. Nur noch die Piste überqueren und
wir waren auf der eigentlichen Tour. Jetzt hatte der Skibetrieb
begonnen. Der erste Tourengeher war bereits hier. Er zog seine
Felle auf und folgte uns. Uli und ich bogen dieses mal direkt
ins Grießkar ein. Die Stuibenhütte sollte heute nicht besucht
werden. Unserem Nachfolger schien es in die gleiche Richtung zu
ziehen. Wie er angab wollte auch er die Scharte zwischen
Hochblassen und Alpspitze machen. Um 10 Uhr war erst mal
ausgiebige Brotzeit angesagt. Jetzt waren Uli und ich seit 3 ½
Stunden unterwegs. In diesem Jahr hatte noch keiner von uns eine
längere Tour gemacht, da war eine Pause genau richtig. Unser
Nachfolger stieg währenddessen weiter auf. In dem Hügelgelände
war er nach kurzer Zeit verschwunden. Als Uli und ich alles
aufgefuttert hatten brachen auch wir wieder auf. Zwei weitere
Tourengeher hatten mittlerweile aufgeschlossen. Eigentlich
dachte ich, dass heute ein größerer Ansturm auf die Tour
herrschen würde. Doch das war nicht so. Auch diese beiden hatten
nicht die Grißkarscharte, sondern die Alpspitze vor. So trennten
sich schon bald unsere Wege wieder.
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Stephan im
Grießkar. |
Die
Grießkarscharte 2465m. |
Uli
und ich hielten uns links. So erreichten wir den Kargrund, der
hinauf in die Grieskarscharte führte. Diese war zum ersten mal an diesem Tag
sichtbar. Ganz schön Steil bauten sich die letzten Höhenmeter
auf. Spuren waren keine zu sehen und es dauerte nicht lange, da
kam unser Bekannter herunter gefahren. Alleine hatte er sich den
letzten Aufschwung nicht zugetraut. Uli und ich stiegen weiter.
Im Abschlusshang wechselten wir uns mit der Spurarbeit ab. Die
letzten 50 Höhenmeter bauten sich am steilsten auf, dann war die
Scharte erreicht.
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Uli spurt den
steilen Schlusshang zur Scharte hoch. |
Uli mit Wilde Hunde Fahne in der Scharte. |
Es
hatte im Westen eine tolle Aussicht ins Höllental. Im Norden stand die Alpspitze voll im Licht. Ob
jemand oben war konnte man von hier nicht ausmachen. Die Sonne
stand nun am höchsten, aber wegen des Hochblassengipfels lag die
Scharte hier den ganzen Tag im Schatten. Dafür müsste der Schnee
schön pulverig sein.
Uli war der erste der in den Hang fuhr. Nach seinem Jauchzen
schienen die Verhältnisse ideal. Dann durfte ich mich in den
Powderhang stürzen. Herrlich zischten die Ski ihre Spuren in den
unberührten Hang.
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Blick aus der
Grießkarscharte Richtung Osten. |
Uli bei der
Abfahrt. |
Auch
in den Sonnigen Abschnitten war der Schnee wie Puderzucker.
Schon bald waren wir wieder am Schlepplift angekommen.
Eigentlich hatten Uli und ich keine Lust mehr auf die lange
Querung zum Kreuzeck. So fragten wir am Lift wie viel eine Fahrt
kosten würde. Die Antwort war 4€ pro Person! Zack, waren die
Felle wieder auf die Ski gezogen. Aus irgend einem Grund sind
die hier etwas abgehoben. Uns war es jedenfalls für eine kurze
Schlepperfahrt zu viel.
Nach der langen Hangquerung, dieses mal bergauf, war das 150
Meter höhere Kreuzeck erreicht. Uli wollte unbedingt in die
Skihütte. Ich redete Ihm die letzten Meter noch ins Gewissen
dieses Skigebiet doch zu Boykottieren nach all den schlechten
Erfahrungen. Zwei Minuten später saßen wir drin. Vor mir zwei
verrunzelte Wienerle und angetrockneter Kartoffelsalat. Danke
Uli, dass du nicht auf mich gehört hast! Naja, in der Not frisst
der Teufel Fliegen.
Jetzt stand uns noch die Kandaharabfahrt bevor. Auf die freute
ich mich schon richtig. Heute Früh beim Aufstieg war sie super
griffig und schön präpariert. Leider war das schon lange her.
Das so schnell so viele Eisplatten entstehen können bei relativ
wenig Skifahrern hätte ich nicht für möglich gehalten. Aber die
Kanten waren frisch geschliffen und die neuen Ski durften auch
mal ihr Können zeigen. Da war es auch schon geschehen. Die
Talstation mit unserem Parkplatz war erreicht. Kurze Zeit später
fuhren wir nach Hause.
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