Endlich waren größere Schneemengen gefallen und dieses
Wochenende sollte es in den Bergen Sonnig werden. Als ich am
Freitag noch einmal den Lawinenbericht las war klar, es ging
heut Abend los. Wir hatten vor ein paar Tagen noch neue
Tourenski gekauft mit denen jetzt die erste Jungfernfahrt
durchgeführt werden sollte.
Uli stellte wieder sein Wohnmobil zur Verfügung. So waren wir
unabhängig und perfekt ausgestattet. Er fuhr nach Ohlstadt, wo
auf einem Wanderparkplatz übernachtet wurde. Vorher ging es aber
noch in eine kleine Kneipe zum Essen und Trinken. Dann schläft
es sich nämlich besser.
8 Uhr war Aufstehzeit. Nach einem ausgiebigen Frühstück waren
wir kurz nach 9 endlich so weit. Es war Faschingswochenende
deshalb durfte eine Verkleidung nicht fehlen. So zog Uli als
Indianer und ich mit Rasterperücke los.
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Stephan
mit Rastalocken im Aufstieg. |
Uli bei einer Engstelle im Aufstieg. |
Die Kälte lies die Kunsthaare bald durch Raureif weiß gefrieren.
Verblüffend war, dass die Perücken fast wärmer als die Mützen
waren. Vielleicht sollten wir ab jetzt immer mit den Dingern
gehen? So stiegen Uli und ich gut gelaunt auf einer Forststraße
Richtung Bärenfleckhütte hinauf. Diese führte uns durch einen
märchenhaft verschneiten Wald. Weiter oben an einem kleinen
Bachbett wurde die Forststraße verlassen. Nun führte ein
kleiner Weg das Flusstal hinauf. Nach ein paar Gehminuten drehte
der Pfad in den rechten steilen und bewaldeten Hang ab. Doch
schon nach wenigen Kehren war diese Stufe erklommen. Der Wald
wurde nun etwas lichter. Uli und ich konnten nun zum ersten mal
den Gipfelgrat des Heimgartens sehen.
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Uli prüft
auf seinem neuen GPS den Weg. |
Gipfelgrat
kurz vor dem Gipfel. |
Langsam ging die Vegetation auch in Latschengeäst über. Der
Blick auf die umliegenden Berge war freigegeben. Das Gipfelkreuz
und die nicht weit darunter liegende Heimgartenhütte waren jetzt
zu erkenne. Kurze Zeit später war der höchste Punkt erreicht. Am
Gipfel hatte sich eine 6 Mann starke Gruppe versammelt. Die
Aussicht war phantastisch. Im Tal hing das Wolkenmeer und ab
1500 Metern hatte es blauen Himmel. Weit im Süden war die
Zugspitze zu erkennen und links davor der Grottenkopf. Diesen
hatten wir vor einem Jahr mit Markus bei einer Skitour
erklommen. Die Gruppe war schon wieder abgefahren als Uli und
ich uns den Gipfelschnaps gönnten. Dann wurde es auch für uns
Zeit wieder aufzubrechen.
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Der Gipfel des
Heimgartens 1790m. |
Uli mit Indianerperücke am Gipfel. |
Schließlich sollte es heute Nachmittag noch nach Garmisch in die
Sauna gehen. Da wir uns nicht sonderlich gut auskannten fuhren
Uli und ich den gleichen Weg hinunter. Wie sich herausstellen
sollte hätte man auch über die Käser Alpe und einen herrlichen
freien Hang abfahren können. So kämpften Uli und ich mich über
die schlecht verschneiten Latschen. Der Schnee war zwar perfekt,
aber die Sträucher machten ein freies Fahren unmöglich.
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Stephan mit
Wilde Hunde Fahne. |
Uli bei der
Abfahrt. |
Im lichten Wald wurde es aber etwas besser. Die neuen Skier
liefen wie die Sau. Ruck zuck waren Uli und ich abgefahren und
wieder am Wohnmobil zurück. Es war früher Nachmittag und wir
hatten nun genug Zeit um in Garmisch noch das Alpspitzbad zu
besuchen.
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