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Die
Hocheisspitze sollte der letzte Gipfel unserer Skitourenwoche
hier in den Berchtesgadener Alpen werden. Eigentlich war der
Hochkönig geplant gewesen. Doch uns steckte noch die
Vortagestour, die "kleine Reibe" in den Knochen. Auch die von
Berchtesgaden noch sehr lange Anfahrtszeit zum Hochkönig
schreckten uns ab und so entschlossen wir uns für diesen Gipfel.
Wir fuhren mit dem Auto nach Österreich hinein ins Hinterthal
zum Wanderparkplatz an dem uns ein durchfahrt Verbotsschild
stoppte. Da die Schneegrenze um diese Jahreszeit schon weit
hinauf reichte schnallten wir die Ski an die Rucksäcke. Der
Straße folgend Richtung Grenze sahen wir immer wieder mutige
Autos, die trotz des Verbotsschildes weiter gefahren waren. Aus
diesem Grunde durfte ich mir jetzt bis wir die Straße verließen
dem Uli sein Gejammer anhören, warum wir nicht weiter gefahren
waren?
Wie gesagt kurz nach dem Grenzübergang ging es Richtung Osten
weg von der Straße. Ab hier konnten wir, nun schon recht hoch,
die Ski anschnallen. Ein paar Meter weiter durch einen Wald
sollten sie aber schon wieder runter von den Füßen. Endlich
wurde die Schneedecke besser, so das es mit der Brettertragerei
zu Ende war. Aus irgend einem Grund dachten wir auf einmal das
wir einen Wegabzweig verpasst hätten und in das falsche Tal
liefen. Doch ein kurzer Blick auf den Kompass beruhigte uns
wieder. Wie auch immer wir gelaufen waren Uli und ich stießen
nach einer weile auf den eigentlichen Aufstieg, der sich gut
gespurt über freies Gelände hinauf zog. Wir waren auch nicht
mehr die einzigen, nur anscheinend die letzten, denn es kamen
immer mehr heruntergefahren. Der Gipfelhang war beeindruckend
steil und wir beschlossen ihn auf der rechten Seite die noch im
Schatten lag aufzusteigen. Der harte Firn machte es nicht
einfach und wir mussten aufpassen das wir nicht abrutschten.
Dann kamen wir in die Scharte wo schon einige unserer Vorgänger
ihr Skidepot eingerichtet hatten. Die letzten Meter zum Gipfel
führten über einen steilen und ausgesetzten Grat.

Das Gipfelkreuz der
Hocheisspitze. |

Uli und ich auf dem Gipfel. |
Auf der
Hocheisspitze angekommen machten wir erst mal eine ausgiebige
Brotzeit. Es waren schon die ersten Ausläufer der
Schlechtwetterfront zu sehen die sich bald durchsetzen sollte.
Mit zwei weiteren Tourengehern waren Uli und ich nun aber die
letzten auf dem Gipfel. Freundlicher weise machten diese noch
eine Bild von uns und wir stiegen wieder zum Skidepot ab. Ski
umgebaut und schon ging es in den steilen Hang hinein. Anfangs
noch mit Respekt doch schon nach dem ersten Schwung merkten wir
das die Bedingungen perfekt für diese 40° steile Abfahrt waren.
Da war die fahrt im unteren flacheren Gelände schon weniger
spaßig. Der Schnee war nun am späten Mittag schon schwer
geworden und das Schwingen war anstrengend. Wieder auf der
Straße angekommen durfte ich mir wie schon beim Aufstieg das
Gejammer von Uli anhören. Das war erst wieder beendet als er ein
Bier in den Händen hatte.
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