Markus rief mich am Donnerstag an und fragte ob ich nicht Lust
auf eine Saison-Abschluss-Skitour hätte. Da er mit seinem
Tourensnowboard mit Softboots ein Handicap hatte suchten wir
nach einem einfacheren Ziel. Nach langem hin und her viel die
Wahl auf die Hochglückscharte im Karwendel. Die Mautstraße hatte
erst vor kurzem in das Tal zum Ahornboden geöffnet. Da ich dort
noch nie gewesen bin und mir mal die anderen interessanten
Touren dort ansehen wollte konnte ich Markus dazu überreden.
Nach 2 ½ Stunden Autofahrt erreichten wir den Parkplatz an der
Eng und um 9 Uhr waren wir startklar.
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Die Eiskarl Spitze und darunter unser erster
Aufstiegshang. |
Eine Lawine kommt von der Eiskarl Spitze herunter. |
Es
war schon Tag hell und wir mussten die Ski erst mal ein kleines
Stück bis hinter die Almen tragen. Doch der Schnee reichte noch
weit die Nordhänge hinunter. So konnte Markus und ich schon bald
die Bretter anlegen. Die Tour ist nicht ganz unbekannt und daher
war an diesem Sonnigen Tag schon einiges los am Hang.
Beeindruckend waren die senkrechten Felswände die uns umringten.
Direkt vor uns donnerte im 10 Minuten Tackt eine Lawine die hohe
Felswand hinunter. Unter dessen Lawinenkegel führte unsere Spur
nur wenige Meter entfernt hindurch. Der erste Hang lag nun
hinter uns und Markus kämpfte mit ersten Problemen an seinem
Snowboard. Sein Hund Kim hätte unser Ziel wohl schon lange
erreicht gehabt. Doch er hatte ja uns als Bremsen dabei. Jetzt
musste ein langer Hang nach Osten gequert werden. So stiegen wir
unterhalb der Felsen hinüber, bis offenes hügeliges Gelände
erreicht war.
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Markus und Kim im Aufstieg des Hochglückkars. |
Die Hochglückscharte rechts des Mittelturms. |
Noch ein Stück höher war zum ersten mal der Hochglück Gipfel zu
sehen. Ein beeindruckender Felsgipfel der auch als Skitour über
eine steile Rinne und Felsen erreicht werden kann. Unser Ziel
lag nun genau vor uns und im Schlusshang war einiges los. Eine
ganze Menge Personen war da gerade im Auf- und Abstieg
unterwegs. In der kurzen Rinne am Ende staute es sich fast. Die
Probleme die Markus mit seinem Brett hatte wurden immer
schlimmer. Oft rutschte er ab weil seine Softboots Schuhe keine
Stabilität hatten. So konnte er die Kanten im steileren Gelände
nicht zum Einsatz bringen. Hoffentlich besorgt er sich nächstes
Jahr Tourenski überlegte ich. Er dachte sich wohl das Selbe. Als
der Hang sich dann immer mehr aufsteilte schnallten wir ab. Die
Bretter wurden auf den Rucksack geschnallt und zu Fuß weiter
gegangen. Markus und ich hatten Glück. Der Schnee war zu dieser
Zeit schon so aufgeweicht, dass die Rinne auch mit Softboots
einfach zu begehen war. Nach ein paar Minuten war die
Hochglüscharte erreicht. Viel war auch nicht mehr los. Die
letzten fünf Personen die außer uns noch hier oben waren stiegen
schnell wieder ab. So war viel Platz für eine gemütlich Pause.
Nun wurde es spannend, denn wir wollten die steile Rinne
abfahren. Markus und Hund machte sich zuerst dran.
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Markus mit WIlder Hunde Fahne in der Hochglückscharte. |
Markus bei der
Abfahrt in der steilen Rinne an der Scharte. |
Die Idee war nicht so gut. Der enge Durchschlupf der zum steilen
Hang hinunter führte hatte so seine Tücken. Einmal handelte es
sich um die größte Neigung der ganzen Tour und zum anderen war
die Stelle nur wenige Zentimeter breiter wie die Ski selbst. So
rutschte ich vorsichtig quer ab. Gut, man hätte auch frontal
durchfahren können. Aber das war für mich dann doch viel zu
haarig. Bei der Abfahrt verließen wir die Aufstiegsspur. So
fuhren Markus und ich durch den mit ein paar Felsen durchzogenen
steileren Direkthang runter. Der Hund Kim immer voll Gas hinter
seinem Herrchen her. Der letzte Abfahrtshang wurde dann richtig
sulzig. Die Wiesen kamen durch den Schnee zum Vorschein, Ende
der Skitourensaison. Wir schnallten die Ski und Snowboard ab und
trugen sie zu den Almen hinunter.
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Markus mit Snowboard bei der Abfahrt. |
Kim der Wilde
Hund hinter her. |
Dort wurden Markus, Kim und ich schon von den Besuchern einer
Gaststätte erwartet. Der Hund war der Star des Tages, alle
hatten ihn beobachtet wie er laut kläffend hinter seinem
Herrchen den Hang runter gerannt war. Nach einer gemütlichen
Pause im Biergarten dort stiegen wir die letzten Meter zum
Parkplatz ab und fuhren wieder nach Hause.
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