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Neuschnee
und Temperaturen um die -5°C . Also optimale Bedingungen um
Pulverschnee zu erwischen. Es hatte zwar die letzten zwei Tage
bis zu 40cm geschneit, aber der Untergrund war eher mau. Die
Schneehöhe sollte daher eher gering sein. Um nicht ewig fahren
zu müssen entschied ich mich für den Juifen. Den hatte ich vor
Jahren schon einmal versucht und noch eine Rechnung offen. Uli
und Jürgen waren auch gleich überredet. Um 6 Uhr ging es in
Nürnberg los. Ein paar kleinere Staus auf der Autobahn ließen
uns um 9 Uhr am Startpunkt ankommen. Zum Glück waren noch drei
Parkplätze frei auf dem beliebten Ausflugsziel für
Skitourengeher. Maxi, der nervige Hund meiner Eltern war auch
dabei. Die hatten ihn in meine Obhut gegeben, nachdem sie in den
Urlaub geflogen waren. Jürgen hatte zwar bedenken er könnte
Konditionsprobleme haben oder im Schnee versinken, aber das
glaubte ich nicht. Nachdem wir uns fertig gemacht hatten ging es
los. Wie zu erwarten zog Maxi wie blöd um der erste zu sein. Was
mich sonst nervte wie blöd war heute sogar ganz angenehm. Die
Leine hatte ich in meinen Rucksackhüftgurt gehackt. So war es
als würde ich mit Schleppliftunterstützung laufen. Heimlich
freute ich mich schon drauf wenn er vor lauter Anstrengung
irgendwann aufhören musste zu ziehen. Dann würde Maxi endlich
mal wie ein normaler Hund laufen. Nach einem kurzen Buckelhang
marschierten wir weiter über eine Forststraße. Diese ging im
Wald in einen breiten Hohlweg über. Da dies auch der Anstieg zur
Hochplatte war, Marschierten wir nicht gerade in der Einsamkeit.
Eine große Lichtung wurde auf der linken Seite erreicht.
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Maxi kurz
unter der Falkenmoosalm |
Uli kurz vor
dem Sattel an der Hochplatte |
Über einen
schönen flachen Hang stiegen Jürgen, Uli und ich zur
Falkenmoosalm hinauf. Hier saßen schon einige Tourengeher und
genossen die herrliche Morgensonne. Wir gingen weiter über einen
buckligen Hang. Die Lichtung wechselte wieder mit einem
Waldstück. Maxi zog immer noch wie am Anfang. Mir war es recht,
so konnte ich mich etwas schonen. Der Sattel zur Hochplatte war
erreicht und die Menschengruppen teilten sich. Während die einen
weiter hinauf eiferten ging es für die Anderen und uns nach
rechts auf einer Forststraße weiter. Über diese wurden die Hänge
des Juifen erreicht. Auf ebener Strecke musste ich mich mit
meinem privaten Schlittenhund kaum anstrengen. Doch der nächste
Aufschwung lies nicht lange auf sich warten. Rechts dem Anstieg
folgend war zum ersten mal der Gipfel in Sicht. Unsere Spur
führte in eine breite Scharte unter dem Gipfelgrat.
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Blick auf den
Juifen |
Jürgen im
Sattel zum Juifen |
Über eine
schattige steile Hangquerung erreichten wir diese nach kurzem
auch. Da plötzlich war eine Gemse zu sehen. Maxi dreht voll
durch. Wie blöd stellte er sich in seiner Leine auf und zog was
das Zeug hielt. Diesmal war es unangenehm, denn die Gemse stand
weit links von uns. Das ruckartige Ziehen zur Seite warf mich
mehrmals fast um. Bis kurz unter dem Gipfel sollte das so
bleiben. Dann hatte sich der Hund wieder etwas beruhigt.
Der höchste Punkt des Juifen war erreicht. Ein paar Bilder für´s
Album, dann suchten Jürgen, Uli und ich ein schönes windstilles
Plätzchen. Dies fand sich gleich drei Meter tiefer in der Sonne.
Nach einer ausgiebigen Brotzeit, für den Hund hatte ich
natürlich auch was dabei, stellten wir die Ski auf Abfahrt um.
Jetzt wird es spannend. So etwas hatte Maxi noch nicht
mitgemacht. Ich beschloss mit langer Leine zu fahren, da er auf
Rufen eh nicht folgte. Diese Erfahrung war auch für mich neu.
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Uli, Maxi,
Jürgen und Stephan auf dem Juifengipfel |
Jürgen bei der
Abfahrt vom Juifen |
Jürgen und
Uli staubten voraus. Maxi wusste also wo er hin musste und
konnte immer vor mir laufen. Auf diese Weise behielt ich ihn gut
im Auge.
Der erste Hang war recht Windverblasen. Überall schauten Steine
und Gräser heraus. Ab der Scharte war es jedoch ein Traumpulver.
Im tiefen Schnee kam der Hund nur noch langsam voran. Hüpfend
wie ein Känguru pflügte er sich seinen Weg. Während ich mich mit
der Leine abkämpfte fuhren Jürgen und Uli vergnügt weiter. Hier
war Maxi viel langsamer als ich mit den Skiern. Ohne Leine
könnte er auch nur hinterher rennen. Beim nächsten Stopp würde
er an mir vorbei müssen und schon hätte ich ihn wieder
eingehängt. Mit diesem Gedanken wurde er frei gemacht.
Es klappte prima, wir konnten runterstauben und Maxi wühlte sich
langsam im Schnee hinterher. Zumindest solange bis wir am
tiefsten Punkt ankamen. Dort musste über einen Gegenanstieg in
den Nachbarkessel gewechselt werden. Der Hund war vor mir unten
und hatte auf der bereits vorhandenen Aufstiegsspur wieder
festen Boden unter sich. Wie wenn ich es geahnt hätte wartete er
nicht, sondern rannte gleich weiter. Da half kein Rufen und kein
Pfeifen, Maxi war hinter der ersten Anhöhe verschwunden.
Wir zogen die Felle wieder auf die Ski. Auf der ersten Anhöhe
angekommen sah ich ihn. Er hatte den Gegenanstieg schon fast
geschafft. Keine Reaktion auf Rufen. Oben an einer kleinen
Holzhütte angekommen war der nächste herrliche Abfahrtshang zu
sehen. Jürgen wollte rechts am Berg bleiben um die volle Länge
auszunützen. Maxi stand weit links bei einer Gruppe
Tourengehern. Als er merkte, dass wir eine andere Richtung
einschlugen rannte er uns hinterher. Zack hatte ich das kleine
Fellvieh wieder am Hacken.
Jürgen und Uli sausten vor. Ohne Leine hatte es mehr Spaß
gemacht, doch ein zweites mal würde ich den Fehler nicht machen.
Während die anderen Beiden den ganzen Hang in eine Senke
abfuhren stoppten wir bei der Forststraße die wir aufgestiegen
waren. Aus Mitleid mit dem Hund wurde auf den festgetretenen Weg
gewechselt. Wie von der Tarantel gestochen sauste Maxi mit mir
am Ende die Querung Richtung Hochplatten Sattel. Auf halber
Strecke musste aber noch auf Uli und Jürgen gewartet werden. Die
hatten noch einen Anstieg aus der Senke zu bewältigen bis sie
wieder zu uns stießen. Gemeinsam ging es dann zum Sattel. Dort
angekommen wurde kurzerhand beschlossen noch die Hochplatte
anzugehen. Der Gipfel war nicht all zu weit. Eine Stunde später
standen Jürgen, Uli, Maxi und ich auch auf diesem höchsten
Punkt.
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Uli und Jürgen
auf dem Gipfel der Hochplatte |
Die
Falkenmoosalm und im Hintergrund der Guffert |
Die
Abfahrt von dort oben war auch noch einmal lohnend. Nach schönen
breiten freien Hängen folgte lichtes Waldgelände zur
Falkenmoosalm. Mit geringem Gefälle schwangen wir danach über
Wiesengelände zum Hohlweg ab. Dort schauten leider immer wieder
Steine aus dem Schnee. Am Ende zog es noch über eine schöne
Buckelige freie Fläche direkt zum Parkplatz. Achtung, beim
Zaundurchgang an der kleinen Holzhütte ist ein Stahlseil quer
gespannt. Das ist bei der Abfahrt schwer zu sehen. Wer hier zu
schnell und zu hoch ist könnte danach einen Kopf kürzer sein.
Wir hatten Glück, Jürgen der als erster fuhr warnte uns
rechtzeitig. Bevor es an die Rückreise ging stärkten Jürgen, Uli
und ich mich erst noch in dem Gasthaus direkt am Parkplatz.
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