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Juifen 1987m

 

 
Datum: 29.01.2011
   
Mit dabei: Jürgen P. Uli S. und Stephan W.
   
Lage: Der Juifen liegt im Vorkarwendel nordwestlich des Achensees westlich von Achental.
   
Ausgangspunkt: Gebührenpflichtiger Parkplatz bei Achenkirch / Achental 890Hm Gasthof Tirolerland.
   
Erstbesteigung: Der Juifen wurde vermutlich schon früh von Einheimischen erstiegen.
   
Route: Vom Parkplatz am Gasthof vorbei über Hang zu Forststraße. Dieser folgen bis schönem flachen Hang zur Falkenmoosalm. Weiter hinauf und über Sattel auf die gegenseite. Über Forststraße und Hangquerung zum Grat. Auf diesem zum Gipfel.
   
Schwierigkeiten: Vom Parkplatz bis Gipfel ca. 3 ½ Stunden. Schönes Skigelände mit kleinem Gegenanstieg im Sattel.
   
 
Beschreibung
 
 
 

Neuschnee und Temperaturen um die -5°C . Also optimale Bedingungen um Pulverschnee zu erwischen. Es hatte zwar die letzten zwei Tage bis zu 40cm geschneit, aber der Untergrund war eher mau. Die Schneehöhe sollte daher eher gering sein. Um nicht ewig fahren zu müssen entschied ich mich für den Juifen. Den hatte ich vor Jahren schon einmal versucht und noch eine Rechnung offen. Uli und Jürgen waren auch gleich überredet. Um 6 Uhr ging es in Nürnberg los. Ein paar kleinere Staus auf der Autobahn ließen uns um 9 Uhr am Startpunkt ankommen. Zum Glück waren noch drei Parkplätze frei auf dem beliebten Ausflugsziel für Skitourengeher. Maxi, der nervige Hund meiner Eltern war auch dabei. Die hatten ihn in meine Obhut gegeben, nachdem sie in den Urlaub geflogen waren. Jürgen hatte zwar bedenken er könnte Konditionsprobleme haben oder im Schnee versinken, aber das glaubte ich nicht. Nachdem wir uns fertig gemacht hatten ging es los. Wie zu erwarten zog Maxi wie blöd um der erste zu sein. Was mich sonst nervte wie blöd war heute sogar ganz angenehm. Die Leine hatte ich in meinen Rucksackhüftgurt gehackt. So war es als würde ich mit Schleppliftunterstützung laufen. Heimlich freute ich mich schon drauf wenn er vor lauter Anstrengung irgendwann aufhören musste zu ziehen. Dann würde Maxi endlich mal wie ein normaler Hund laufen. Nach einem kurzen Buckelhang marschierten wir weiter über eine Forststraße. Diese ging im Wald in einen breiten Hohlweg über. Da dies auch der Anstieg zur Hochplatte war, Marschierten wir nicht gerade in der Einsamkeit. Eine große Lichtung wurde auf der linken Seite erreicht.

Maxi kurz unter der Falkenmoosalm Uli kurz vor dem Sattel an der Hochplatte

Über einen schönen flachen Hang stiegen Jürgen, Uli und ich zur Falkenmoosalm hinauf. Hier saßen schon einige Tourengeher und genossen die herrliche Morgensonne. Wir gingen weiter über einen buckligen Hang. Die Lichtung wechselte wieder mit einem Waldstück. Maxi zog immer noch wie am Anfang. Mir war es recht, so konnte ich mich etwas schonen. Der Sattel zur Hochplatte war erreicht und die Menschengruppen teilten sich. Während die einen weiter hinauf eiferten ging es für die Anderen und uns nach rechts auf einer Forststraße weiter. Über diese wurden die Hänge des Juifen erreicht. Auf  ebener Strecke musste ich mich mit meinem privaten Schlittenhund kaum anstrengen. Doch der nächste Aufschwung lies nicht lange auf sich warten. Rechts dem Anstieg folgend war zum ersten mal der Gipfel in Sicht. Unsere Spur führte in eine breite Scharte unter dem Gipfelgrat.

Blick auf den Juifen Jürgen im Sattel zum Juifen

Über eine schattige steile Hangquerung erreichten wir diese nach kurzem auch. Da plötzlich war eine Gemse zu sehen. Maxi dreht voll durch. Wie blöd stellte er sich in seiner Leine auf und zog was das Zeug hielt. Diesmal war es unangenehm, denn die Gemse stand weit links von uns. Das ruckartige Ziehen zur Seite warf mich mehrmals fast um. Bis kurz unter dem Gipfel sollte das so bleiben. Dann hatte sich der Hund wieder etwas beruhigt.
Der höchste Punkt des Juifen war erreicht. Ein paar Bilder für´s Album, dann suchten Jürgen, Uli und ich ein schönes windstilles Plätzchen. Dies fand sich gleich drei Meter tiefer in der Sonne. Nach einer ausgiebigen Brotzeit, für den Hund hatte ich natürlich auch was dabei, stellten wir die Ski auf Abfahrt um. Jetzt wird es spannend. So etwas hatte Maxi noch nicht mitgemacht. Ich beschloss mit langer Leine zu fahren, da er auf Rufen eh nicht folgte. Diese Erfahrung war auch für mich neu.

Uli, Maxi, Jürgen und Stephan auf dem Juifengipfel Jürgen bei der Abfahrt vom Juifen

Jürgen und Uli staubten voraus. Maxi wusste also wo er hin musste und konnte immer vor mir laufen. Auf diese Weise behielt ich ihn gut im Auge.
Der erste Hang war recht Windverblasen. Überall schauten Steine und Gräser heraus. Ab der Scharte war es jedoch ein Traumpulver. Im tiefen Schnee kam der Hund nur noch langsam voran. Hüpfend wie ein Känguru pflügte er sich seinen Weg. Während ich mich mit der Leine abkämpfte fuhren Jürgen und Uli vergnügt weiter. Hier war Maxi viel langsamer als ich mit den Skiern. Ohne Leine könnte er auch nur hinterher rennen. Beim nächsten Stopp würde er an mir vorbei müssen und schon hätte ich ihn wieder eingehängt. Mit diesem Gedanken wurde er frei gemacht.
Es klappte prima, wir konnten runterstauben und Maxi wühlte sich langsam im Schnee hinterher. Zumindest solange bis wir am tiefsten Punkt ankamen. Dort musste über einen Gegenanstieg in den Nachbarkessel gewechselt werden. Der Hund war vor mir unten und hatte auf der bereits vorhandenen Aufstiegsspur wieder festen Boden unter sich. Wie wenn ich es geahnt hätte wartete er nicht, sondern rannte gleich weiter. Da half kein Rufen und kein Pfeifen, Maxi war hinter der ersten Anhöhe verschwunden.
Wir zogen die Felle wieder auf die Ski. Auf der ersten Anhöhe angekommen sah ich ihn. Er hatte den Gegenanstieg schon fast geschafft. Keine Reaktion auf Rufen. Oben an einer kleinen Holzhütte angekommen war der nächste herrliche Abfahrtshang zu sehen. Jürgen wollte rechts am Berg bleiben um die volle Länge auszunützen. Maxi stand weit links bei einer Gruppe Tourengehern. Als er merkte, dass wir eine andere Richtung einschlugen rannte er uns hinterher. Zack hatte ich das kleine Fellvieh wieder am Hacken.
Jürgen und Uli sausten vor. Ohne Leine hatte es mehr Spaß gemacht, doch ein zweites mal würde ich den Fehler nicht machen. Während die anderen Beiden den ganzen Hang in eine Senke abfuhren stoppten wir bei der Forststraße die wir aufgestiegen waren. Aus Mitleid mit dem Hund wurde auf den festgetretenen Weg gewechselt. Wie von der Tarantel gestochen sauste Maxi mit mir am Ende die Querung Richtung Hochplatten Sattel. Auf halber Strecke musste aber noch auf Uli und Jürgen gewartet werden. Die hatten noch einen Anstieg aus der Senke zu bewältigen bis sie wieder zu uns stießen. Gemeinsam ging es dann zum Sattel. Dort angekommen wurde kurzerhand beschlossen noch die Hochplatte anzugehen. Der Gipfel war nicht all zu weit. Eine Stunde später standen Jürgen, Uli, Maxi und ich auch auf diesem höchsten Punkt.

Uli und Jürgen auf dem Gipfel der Hochplatte Die Falkenmoosalm und im Hintergrund der Guffert

Die Abfahrt von dort oben war auch noch einmal lohnend. Nach schönen breiten freien Hängen folgte lichtes Waldgelände zur Falkenmoosalm. Mit geringem Gefälle schwangen wir danach über Wiesengelände zum Hohlweg ab. Dort schauten leider immer wieder Steine aus dem Schnee. Am Ende zog es noch über eine schöne Buckelige freie Fläche direkt zum Parkplatz. Achtung, beim Zaundurchgang an der kleinen Holzhütte ist ein Stahlseil quer gespannt. Das ist bei der Abfahrt schwer zu sehen. Wer hier zu schnell und zu hoch ist könnte danach einen Kopf kürzer sein. Wir hatten Glück, Jürgen der als erster fuhr warnte uns rechtzeitig. Bevor es an die Rückreise ging stärkten Jürgen, Uli und ich mich erst noch in dem Gasthaus direkt am Parkplatz.
 

 
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