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Treffauer Lucke 2120m

 

 
Datum: 05.02.2012
   
Mit dabei: Uli S. und Stephan W.
   
Lage: Die Treffauer Lucke liegt im Wilden Kaiser nördlich von Scheffau zwischen dem Treffauer 2304m und Sonneck 2260m Gipfel.
   
Ausgangspunkt: Parkplatz Treffau bei Scheffau
   
Erstbesteigung: Die Treffauer Lucke wurde vermutlich schon früh von Einheimischen erstiegen.
   
Route: Von Treffau Richtung Norden ein freies Tal hinauf bis der Weg nach rechts abzweigt. Dieser führt dann über steilere Aufschwünge zum Felsumramten Schlusshang in die Treffauer Lucke.
   
Schwierigkeiten: In 3 Stunden von Treffau über 1150 Hm bis zur Treffauer Lucke. steiler Schlusshang.
   
 
Beschreibung
 
 
 

Uli und ich hatten gerade eine schöne Tour im Wilden Kaiser hinter uns. Das Ellmauer Tor mit anschließender Besteigung des Hinteren Goinger Halts. Die Bedingungen waren bis auf die extreme Kälte dieser Tage ganz gut. Lawinenstufe stand zwischen 1 und 2. Da es schon länger nicht mehr geschneit hatte musste man zwar nach Powder suchen, Schnee hatte es aber mehr als genug. Ein stabiles Hochdruckgebiet bescherte seit einigen Tagen schönes Wetter und Temperaturen Nachts bis -30°C.
Wir waren mit dem Wohnmobil hier und hatten auch noch für den nächsten Tag eine Tour geplant. Um nicht so weit fahren zu müssen viel uns hierfür die Treffauer Lucke ins Auge. Dessen Startpunkt befand sich bei Scheffau, nicht weit von Ellmau entfernt.
In einer Pizzeria, auf dem Weg dorthin, wurde aber erst noch zu Abend gegessen. Frisch gestärkt sollte es nun weiter nach Treffau gehen. Uli und ich hofften dort wieder auf einen geräumten Parkplatz, wo wir übernachten konnten. Nach kurzer Bergauffahrt war Ende für das Wohnmobil. Die Reifen drehten durch. Keine Chance weiter zu kommen. In der Dunkelheit und bei eisiger Kälte mussten die Schneeketten montiert werden. Während Uli die Dinger aufzog, hatte ich die schwierige Aufgabe die Taschenlampe zu halten. Dann rollte die Kiste wieder.
Wie schon eine Nacht zuvor hatten fleißige Einheimische eine größere Bucht zum Parken freigeschaufelt. Uli stellte das Woni auf einen leicht abschüssigen Platz. Nach der Tour heute hatten wir nämlich größere Probleme den Motor zum Laufen zu kriegen. Nur durch anrollen lassen sprang er dann zum Glück wieder an. Jetzt war zwar alles etwas schief, aber wer wusste schon ob morgen wieder hilfsbereite Personen zur Verfügung standen, die beim Schieben helfen würden. An der Wochenbrunn Alm hatten wir großes Glück gehabt. In kürzester Zeit war eine Gruppe zusammen die das schwere Fahrzeug in Bewegung brachte. Uli und ich tranken noch ein Bierchen aus der Heimat, dann ging es in die Falle.
In dieser Nacht schlief ich nicht so gut. Ob es nun daran lag, dass mein Bett so schief stand, oder die Heizung aus ging? Jedenfalls hatten wir in der Früh Tiefsttemperaturen im Wohnmobil. Im Winterschlafsack war das gar nicht groß aufgefallen, aber jetzt, wo es ans aufstehen ging, wurde es richtig unangenehm. Uli wechselte als erstes die leere Gasflasche und drehte die Heizung auf Vollgas. Nach zehn Minuten konnte man seinen Atem auch schon nicht mehr sehen. Diese Aktion kostete viel Zeit. Erst um 10 Uhr standen wir auf den Skiern und waren abmarschbereit.  
Mittlerweile waren auch andere Pkw´s auf dem Platz. Dieser befand sich an einer einsamen Gaststätte namens Jägerwirt. In dessen Gehege sprangen lustig und vergnügt eine große Gruppe Steinböcke herum. Wir folgten ein paar Skispuren die rechts auf einem Forstweg in den Wald führten. Die ersten Tourengeher waren bereits vor einer Stunde los.
Schon bald war eine große Lichtung erreicht, die flach zu den Berghängen hinauf reichte. Oben stieg die Sonne über die Gipfel und es schien wieder ein schöner Tag zu werden. Die Spuren führten an einem kleinen abgesperrten Bereich vorbei. Über das hier aufgestellte Schild wunderte ich mich. Es warnte, mitten im nichts, tatsächlich vor Explosionsgefahr! Erst viel später erfuhren Uli und ich von zwei Einheimischen die Geschichte. Vor 2 Wochen stand an diesem Ort noch eine 300 Jahre alte Alm. Diese war von einer Staublawine dem Erdboden gleich gemacht worden. Heute stand die Warnstufe auf 1-2. Da hofften wir von solchen Ereignissen verschont zu bleiben.
Kurze Zeit später teilten sich die Spuren. Während unsere nach rechts Richtung Treffauer Lucke führte, ging die Andere geradeaus, vermutlich auf den 1714m hohen Sonnenstein. Die Hoffnung, an diesem Tag auch noch auf diesem Gipfel zu stehen, hatte ich schon am frühen Morgen aufgegeben. Die Fitness passte einfach noch nicht. Dafür hatte ich in diesem Jahr zu wenig gemacht. Egal, die Treffauer Lucke sah von hier unten super aus.

Uli im Mittelteil. Stephan am Beginn des Schlusshangs.

Jetzt wurde es steiler und in Kehren zog die Spur hinauf. Vor dem Schlusshang lag eine leichte Senke. So, noch mal durchschnaufen und dann Endspurt. Zum ersten mal an diesem Tag zeigte sich die kleine Scharte zwischen den beeindruckenden Feslwänden. Wie ein Trichter führte der immer steiler werdende Hang zu ihr hinauf. Je näher wir dem Ziel kamen umso schmäler wurde es. 20 Meter vor dem Ende machte ich Skidepot und ging die letzten Meter zu Fuß.

Erster Blickkontakt zur Treffauer Lucke. Uli in den letzten Metern vorm Ziel.

Uli hingegen trug seine Bretter bis zum höchsten Punkt hinauf. Hier war es recht schattig und kühl.

Stephan mit Wilder Hunde Fahne in der Scharte. Blick auf die andere Seite.

Nachdem ein paar Fotos geschossen waren ging es zum Depot zurück. Uli wollte direkt aus der Scharte fahren und machte sich oben fertig.

Uli in der Scharte. Uli die ersten Meter in der Abfahrt.

Der Schnee war zu Beginn härter als erwartet und bei dieser Steilheit recht anstrengend. Doch immer wieder gab es auch ein Stück mit Pulver. Im flacheren Gelände kam dann richtiger Spaßfaktor auf. Wir hielten uns in der Nähe der Aufstiegsspur. Nur für eine Gruppe Gämsen machten Uli und ich einen größeren Bogen. Man konnte die Ski bis zum Parkplatz laufen lassen. Eine wirklich tolle Skitour in imposanter Landschaft.
Wieder alles im Auto verstaut, sprang das Wohnmobil tatsächlich erneut nicht an. Doch durch unsere schräge Parkplatzwahl genügte ein kurzes drücken und das Fahrzeug setzte sich rollend in Bewegung. 50 Meter weiter unten sprang es dann im zweiten Gang zum Glück an. Das Wochenende war zu Ende und es ging zurück nach Hause. Nur für ein Abendessen legten Uli und ich noch einen Stopp bei Pfaffenhofen ein.
 

 
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