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Für ein verlängertes Wochenende waren Uli und
ich in die Hohen Tauern gefahren. Hier am Parkplatz des
Enzingerboden, wo die Seilbahn zum Alpinzentrum Rudolfshütte
hinauf ging machten wir uns fertig. Es sollte mit den Skiern
über die Skipisten aufgestiegen werden. Unten war noch alles
recht einsam, aber weiter oben kamen uns dann doch viele
Alpinskifahrer entgegen. Es hatte ein heftiger Föhnsturm
eingesetzt. Dieser erleichterte uns den aufstieg nicht
sonderlich. Die letzten Meter zu unserer Unterkunft Rudolfshütte
waren sogar so heftig das wir uns mit aller Kraft gegen den Wind
stemmen mussten. Die Kälte saugte uns das Gefühl aus den Händen
und im Gesicht brannte es. Dann war es geschafft. Unser Lager
war natürlich, wie sollte es anders sein, im obersten Stock und
wir durften wieder mit dem schleppen unserer Ausrüstung
beginnen. Nach einer kurzen Pause ging es an diesem Tag noch zur
Staumauer hinunter. Diese war für Eiskletterer mit einer
Eisschicht präpariert. Hier wollten Uli und ich uns an das Eis
gewöhnen. Zum Glück war es unten an der Mauer fast windstill.
Aber wehe man kam über die Kante, dann war man dem Sturm wieder
voll ausgesetzt.
Geplant hatten wir die Johannisberg Westwand am nächsten Tag zu
machen. Aber die herrschende Lawinensituation Stufe 3 und ein
paar Lawinenkegel am Einstieg der Tour ließen uns keine andere
Wahl als unsere Pläne umzuwerfen. So entschlossen wir uns für
eine Skirunde auf der westlichen Seite der Rudolfshütte.
Während Uli Halbpension gebucht hatte war ich mit Kocher und
Fertigessen hier hoch gestiegen. Dieses schmeckte aber so
fürchterlich, dass ich doch recht neidisch auf das leckere
Schnitzel gewesen bin. Beim Bier konnte ich dann aber nicht
wiederstehen.
Am morgen machten wir uns fertig für die Skitour und brachen mit
vielen Anderen Richtung westen auf. Das Ziel sollte der 3088m
hohe Sonnblick sein. Da wir keine Karte von dieser Seite dabei
hatten waren wir auf unser Gedächtnis angewiesen. Denn die Tour
hatten wir uns in der Hütte an einem Aushängeschild eingeprägt.
Also stiegen wir eine gut sichtbare Spur in Richtung Sonnblick
hinauf. Dieser folgten auch die Anderen Skitourenaspiranten. Es
ging über schöne wellige Hänge hinauf über den Gletscher und
dann folgten Uli und ich einer Spur in südliche Richtung zu
einem Felsgipfel.
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Rechter Gipfel ist der Fürleg
Südwestgipfel, der linke ist der
Sonnblick. Der Weg geht ganz linkes hinauf. |
Unterhalb dieser Felsen machten wir Skidepot und
kletterten die letzten Meter in leichtem Gelände zum Gipfel.
Doch auf dem Gipfel stand nicht Sonnblick sondern Fürleg und so
mussten wir feststellen, dass unser Gedächtnis nicht das beste
zu sein schien. Es wurde mit Humor genommen und nach kurz Pause
machten wir uns auf zu unserem richtigen Ziel. Das war nun
wenigstens von hier gut zu sehen.
weiter
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