Das Wetter war perfekt. Wir waren
buchstäblich über den Wolken als wir vom Dürrenhorn im Sattel
zum Hohberghorn ankamen. Die Kondition war nach unseren letzten
Touren auch gut. So blickten wir dem nun folgenden Anstieg auf
diesen Gipfel sehr positiv entgegen. Doch im Gegensatz zum
Abstieg vom Dürrenhorn fingen gleich hier unten die ersten
Kletterstellen an. Diese waren noch recht einfach zu erklimmen.
Dann plötzlich fehlte mitten im Grat ein Stück und es ging 30
Meter senkrecht runter.
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Kurz vor der
Scharte zwischen Dürrenhorn und Hohberghorn. |
An der
Ausbruchstelle im Nordgrat zum Hohberghorn. |
Wie uns der
Hüttenwirt später erzählen sollte gab es hier vor kurzem einen
großen Felssturz. Diese ganze Stelle war in die Tiefe gebrochen
und hinterließ nun diese Lücke. Das Abseilen war noch nicht das
Problem. Unten angekommen standen wir allerdings schon in extrem
brüchigem Gelände. Auch der gegenüber liegende Aufstieg war
nicht ohne. Dieser Ausbruch kostete einiges an Zeit und Nerven.
Nach einer Stunde Kletterei in üblem Gelände hatten wir die 20
Meter Kluft überwunden. Ein wenig weiter war dann auch der
Firngrat erreicht der bis zu den Schlussfelsen hinauf reichte.
Hier ging es wieder schneller vorwärts. Laut unserem Führer
hätten wir Zeitlich schon auf dem Gipfel sein sollen. Aber in
dem war auch dieser Felssturz nicht berücksichtigt worden. Immer
an der Kante des Firns stiegen Werner, Jürgen und ich zu der
letzten Steilwand empor. Von hier unten sah diese wirklich
erschreckend senkrecht aus. Am Fuß angekommen wurde ein guter
Stand gebaut und Werner stieg vor. Als nächstes war ich dran und
siehe da es war keine große Sache diese zu überwinden. Die
Griffe und Tritte waren so gut hier, dass es richtig Spaß machte
die letzten Meter so luftig zum Gipfel zu kommen. Auch Jürgen
war erstaunt wie man sich von dem Anblick so abschrecken lassen
konnte. Sehr zufrieden standen wir drei nun auf dem zweiten
4000er dem Hohberghorn an diesem Tag.
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Die letzten
Schritte zum Gipfel. Hinten das Dürrenhorn. |
Das
Hohberghorn Fotografiert im Aufstieg zum Stecknadelhorn.
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Kein Kreuz oder
sonst ein Zeichen schmückte den schönen Gipfel. Da an der
ausgebrochenen Lücke im Grat so viel Zeit verloren gegangen war
ging es gleich ohne Pause weiter. Der Weg bis zum Nadelhorn war
noch weit. Am Dürrenhorn sah man jetzt die zweier Seilschaft.
Auch sie hatten den ersten Gipfel erreicht und waren weit zurück
gefallen. Bei genauerem hinschauen entdeckten wir sogar noch
eine dreier Mannschaft die hinter den beiden auftauchte. So wie
es schien hatten es doch noch ein paar Bergsteiger auf den
Nadelgrat verschlagen. Wir machten uns an den Abstieg. Jetzt
wurde in leicht kletterbarem Fels zu einem Firngrat abgestiegen.
Dieser führte in die Scharte zum Stecknadelhorn. Diese war über
den Schnee recht schnell erreicht. Der Weiterweg zum Gipfel sah
zwar recht leicht aus, sollte sich aber nicht so erweisen.
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