Nun lag das Hohberghorn auch
hinter uns und man konnte in die spektakuläre Nordwand blicken.
Bei dieser handelt es sich um eine bis zu 55° steile Eiswand die
wegen ihrem langen Zustieg nicht ganz so berühmt wie die der
Lenzspitze ist. Aber sicher nicht unspektakulärer. Wir hatten
aber ganz andere Ziele im Kopf. Vor uns lag das Stecknadelhorn
mit seinen 4241 Metern. Die Höhe hatten wir schon fast erreicht,
aber der Grat nahm kein Ende. Wir querten in der Westseite in
die Felsen die nicht ganz ohne waren. Ein Quergang nach dem
anderen. Auch mit Sicherungen war es hier nicht so gut bestellt.
Kaum eine Felsspitze über die man das Seil hätte legen können.
Von der doch nun schon langen Tour waren Werner, Jürgen und ich
auch schon etwas angeschlagen. So hieß es gut aufgepasst in
diesem abschüssigen Gelände. Auch der Gipfel war nicht
auszumachen. Immer wieder tauchte eine neu Spitze über uns auf.
Ob wir noch auf dem richtigen Weg waren war auch nicht
ersichtlich. Es ging halt mal wieder nach Gefühl durch dieses
Labyrinth aus Stein. Schließlich führte eine Rinne doch auf den
Grat empor. Diesem folgten wir drei dann bis zum Gipfel des
Stecknadelhorns.
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Jürgen wie er
gerade wieder den Grat erreicht. |
Das Nadelhorn
vom Stecknadelhorn aus. |
Hier konnte man in
einer kleinen Kuhle super Vesper machen. Mit Blick auf den Dom
und Nadelhorn schmeckte es gleich noch besser. Am Hohberghorn
war von den anderen Seilschaften noch nichts zu erkennen. Von
hier konnte man sie nicht sehen. Begegnet war uns auch nur eine
zweier Seilschaft. Diese hatten den Nadelgrat in umgekehrte
Richtung gemacht. Es war also nicht gerade viel los hier oben.
Hier beschlossen Werner und Jürgen das Nadelhorn nicht mehr zu
machen.
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Abstieg vom
Stecknadelhorn. |
Blick zurück
zum Gipfel des Stecknadelhorns. |
Geplant war durch
eine Firnflanke unter den Felsen zum Ostgrat zu Queren. Von dort
konnte man dann ins Windjoch absteigen. Wie gesagt so getan.
Durch die steile Flanke sicherten wir mit Eisschrauben. Diese
waren auch nötig. Der sonstige Normalweg vom Ostgrat des
Nadelhorns zum Stecknadelhorn war teilweise recht eisig. Nach
dieser letzten größeren Aktion erreichten wir den Abstiegsweg
zum Windjoch. Die Seile konnten bis dort hin auch wieder im
Rucksack verstaut werden.
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