Home

Über uns

Touren

News

Infos

Privat

Impressum  
                 
                 
 


Fluchthorn 3795m

 

 
Datum: 25.04.2010
   
Mit dabei: Uli S. und Stephan W.
   
Lage: Das Fluchthorn liegt in der Allalingruppe östlich des Strahlhorn.
   
Ausgangspunkt: Parkplatz kurz nach Saas Almagell
   
Erstbesteigung: Unbekannt
   
Route: Von Saas Almagell über Mattmarkstausee auf Allalingletscher und zum Gipfel.
   
Schwierigkeiten: 2000 Höhenmeter von Saas Almagell, bis 30° unter dem Gletscherbruch 6 Stunden.
   
 
Beschreibung
 
 
 

In Saas Almagell war die Wintersaison zu Ende. Die meisten Hotels hatten bereits geschlossen und ihre Fenster verriegelt. Vom Trubel der hier noch vor ein paar Wochen herrschte war nichts mehr zu spüren. Die ruhige Zeit zwischen Ostern und Pfingsten hatte begonnen, viele Einheimische erholten sich gerade selbst im Urlaub. Nur einige Arbeiter streiften durch das Dorf, beschäftigt alles auf Vordermann zu bringen. Musik und Touristengeschrei waren Hämmern und Maschinenlärm gewichen. Ein Auto fuhr die Straße zum Mattmarkstausee hinauf an der sich sonst die Fahrzeuge stauten. Von dort oben haben Besucher die Möglichkeit kleine Wanderungen zu unternehmen. Doch die Fahrbahn war noch nicht freigeräumt. Nach wenigen hundert Metern versperrte eine Schranke den Weg. Jetzt war nur noch ein weiterkommen mit Fahrrad oder zu Fuß möglich. Zum Abstellen mehrerer Autos gab es eine kleine Parkbucht. Diese war bereits von drei Kleinbussen und einem Wohnmobil belegt. Verlassen standen sie da, nur im Karavan regte sich was. Er war gerade erst, am frühen Nachmittag eingetroffen.
Uli öffnete die Fahrertür. Es war ein schöner Tag und die Sonne schien ihm ins Gesicht. Stolz auf sein Fahrzeug, das wieder zuverlässige Arbeit geleistet hatte, blinzelte er in den Himmel. Auf der Beifahrerseite stieg Stephan aus, setzte sich die Gletscherbrille auf und schaute sich um. „Whow hat´s hier wenig Schnee !“. Das hatten sich die Beiden auf 1700m Höhe anders vorgestellt. Der Frühling war bereits im vollen Gange. Erste Blumen spitzten aus den Wiesen und die Westhänge waren weit hinauf aper. Um sich ein genaueres Bild der Lage machen zu können gingen die zwei mit Kamera und Foto bewaffnet Richtung Stausee. Als Stephan und Uli wieder zurück waren stand fest, die Tourenski mussten morgen früh erst mal eine Stunde getragen werden. In den Osthängen begann die geschlossene Firnschicht erst ab 2000 Metern. Nach ausgiebigem Mittagessen wurde der Aufstieg zur Britanniahütte geplant. Uli gab wichtige Positionspunkte in sein vor kurzem erworbenes Navigationsgerät. Stephan checkte die Karten und nahm sich den SAC-Führer noch mal vor. Auf dem Erkundungsspaziergang hatten die beiden noch drei Tourengeher getroffen die die geplante Tour als Abfahrt gemacht hatten. Das war schon mal beruhigend. Es wurde beschlossen früh um 4 Uhr zu starten, damit der Aufstieg durch den steilen Osthang möglichst sicher war. Schon bald am Abend gingen die Lichter im Wohnmobil aus.
Deutlich zeichnete sich die Milchstraße am über und über mit Sternen verzierten Himmel ab. Da bimmelte der Wecker im Karavan. Licht wurde eingeschaltet. Nach einem kurzen Frühstück traten Uli und Stephan vor die Tür. Das Gepäck hatten sie gestern Abend noch vorbereitet. Jetzt richteten die Kameraden letzte Kleinigkeiten her. Als auch die Ski am Rucksack verstaut waren konnte es los gehen. Mit den Stirnlampen am Kopf folgten die zwei der Straße Richtung See. Eine Stunde später waren die Tourengeher am Schnee angekommen und schnallten ihre Bretter an die Füße. Der Rücken dankte es. Das Gepäck für drei Tage auf den Schultern drückte auch so schon genug. Uli und Stephan marschierten weiter und zur Morgendämmerung erreichten sie den First der Staumauer. Der See lag tief im Tal. Man hatte ihn zum Großteil abgelassen. Stephan und Uli stiegen am Westufer weiter zur Schwarzbergalp. Hier endete die Straße. Ein steiler mit Felsblöcken durchzogener Osthang lag nun vor ihnen. Nach einem kurzen direktaufstieg querten die Bepackten nach Norden und landeten unter den Eistürmen des Allalingletscherbruchs.

Aufstiegshang links am Gletscherbruch vorbei.

Uli in der Querung zum Gletscherbruch.

An der linken Seite war dieser leicht zu umgehen. Das schwierigste hatten sie geschafft und 2700m Höhe erreicht. Vorbei an mächtigen Eismassen, die über eine Kante ins Tal flossen erreichten Stephan und Uli einen markanten Felsblock im Gletscherkessel. Dort angekommen wurde erst mal Pause gemacht. Nördlich zeigte sich in einer Scharte das Ziel die Britanniahütte. Der Tag war immer noch herrlich, zwar drückten jetzt einige Wolken herein, die Sonne behielt aber die Übermacht. Sie würden die 3030m hoch gelegene Hütte zur Mittagszeit erreichen. Da sagte Stephan plötzlich „Wir könnten gleich unseren ersten Gipfel das Fluchthorn angehen!“. „Wir lassen alles was wir nicht brauchen hier am Fels zurück und gehen mit leichtem Gepäck“. Dieser 3790 Meter hohe Berg stand eigentlich erst für morgen auf dem Programm. Der Weg führte gerade an dessen Fuß vorbei. Ohne Umweg könnte aufgestiegen werden. Uli stimmte zu „was mir ham ham mir“. Alles Unnötige wurde in einen Biwaksack gesteckt. Den deponierte Stephan dann in einer Mulde. 1000 Höhenmeter aufstieg lagen nochmals vor den beiden.
 

Uli am Gletscherbruch angekommen.

Uli schlapp am Gipfelhang zum Fluchthorn.

Schon leicht angeschlagen brachen sie auf. Die Luft wurde immer dünner. Der Aufstieg zur Quälerei. Um 14 Uhr standen zwei glückliche Tourengeher auf dem Gipfel des Fluchthorns. Die Blicke schweiften über das Gipfelmeer zur Britanniahütte. Diese war in weite Ferne gerückt. Man konnte gut den steilen Schlussanstieg erkennen. Diesen kämpften sich gerade drei kleine Punkte hinauf. „Das wird noch mal hart“ sagte Stephan bevor er sich an die herrliche Abfahrt zum Materialdepot machte.

Uli und Stephan am Gipfel des Fluchthorns.

Uli bei der Abfahrt.

Ab jetzt ging es wieder mit vollem Gewicht weiter. Wenigstens hatte es hier unten mehr Luft für die Lunge. Mit dem Gipfel in der Tasche war die Unterkunft um halb fünf erreicht. Stephan und Uli saßen im Gästeraum. Die Britaniahütte war gut besucht. Kein Wunder bei den Wetteraussichten für die kommenden Tage.

Stephan mit Britanniahütte im Hintergrund,.

Die Britanniahütte.

Nach langem Tiefdruckeinfluss schob sich ein größeres Hochdruckgebiet über die Walliser Alpen. Als die Flüssigkeitsreserven wieder etwas gefüllt waren gingen die Beiden zur Anmeldung. Stephan hatte für drei Nächte vorreserviert. Durch ein Missgeschick leider um einen Tag falsch. Nach kurzer Diskussion bekamen sie ein Lager zugewiesen. Als um 20 Uhr das Abendessen verputzt war, vielen alle müde in die Matratzen. weiter
 

 
  Text

Text